Verkehr

Fluggastrechte: Plattform gegen geplante Revision

Bei Flugverspätungen soll es nach den Plänen der EU künftig nicht mehr so schnell Ausgleichszahlungen geben

Bei Flugverspätungen soll es nach den Plänen der EU künftig nicht mehr so schnell Ausgleichszahlungen geben. Foto: Flughafen Stuttgart

Gegen die von der EU geplante Änderung der Passagierrechte formiert sich Widerstand: Verbraucherschützer und Rechtsanwälte stellten am heutigen Donnerstag in Berlin die Internet-Plattform angry-passenger.org vor. Dort wird über die Folgen des Entwurfs informiert, den die EU-Kommission bereits im Februar vorlegte.

Die Kritiker befürchten eine Aufweichung der bisherigen Rechte von Passagieren bei Flugverspätungen und -ausfällen. Gibt es derzeit ab einer Verspätung von drei Stunden eine Ausgleichszahlung von 200 bis 600 Euro, so soll nach der geänderten Verordnung erst ab fünf Stunden Geld fließen, bei Langstrecken über 6.000 Kilometer sogar erst ab zwölf Stunden. Die Frist für die Einforderung der Zahlungen soll zudem von drei Jahren auf drei Monate verkürzt werden.

"Setzen sich die EU-Kommission und die deutsche Bundesregierung mit ihren Änderungen durch, gehen rund 72 Prozent der Passagiere, die derzeit Entschädigungen fordern können, künftig leer aus", sagt Josef Schneider vom Europäischen Fahrgastverband EPF.

Zu den Initiatoren der neuen Plattform gehören neben dem EPF der Grünen-Politiker Michael Cramer, Verbraucherschutzanwälte wie der Reiserechtler Ronald Schmid und die Online-Portale Fairplane, Flightright und EU Claim, die sich auf die juristische Durchsetzung der Passagierrechte spezialisiert haben.