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Türkei: Anwalt warnt vor Insolvenzen

Bleiben die Liegen in der Türkei leer, könnte es in der türkischen Tourismusbranche vermehrt zu Insolvenzen kommen

Bleiben die Liegen in der Türkei leer, könnte es in der türkischen Tourismusbranche vermehrt zu Insolvenzen kommen. Foto: mg

Der massive Einbruch des Tourismus in der Türkei hat bei den Reiseveranstaltern nicht nur für zum Teil deutliche Umsatzeinbußen geführt. Die Anbieter laufen nun auch Gefahr, durch Insolvenzen türkischer Leistungsträger Geld zu verlieren.

Die negative Entwicklung werde an Hotels, Incoming-Agenturen und sonstigen touristischen Unternehmen „nicht spurlos vorbeigehen“, sagt Muhammad Altunkaya, Rechtsanwalt bei der Kanzlei Schultze & Braun, die bundesweit an über 40 Standorten vertreten ist. Er geht davon aus, dass es in der türkischen Tourismusbranche vermehrt zu Insolvenzen kommen wird.

Veranstalter in Deutschland sollten sich deshalb schon jetzt auf mögliche Ausfälle einstellen, „um nicht am Ende auf ihren vertraglichen Ansprüchen sitzen zu bleiben“, empfiehlt Altunkaya. Der Druck auf die Veranstalter ist groß: Geht ein Partner vor Ort pleite, müssen den Kunden Alternativen geboten werden. In diesen Fällen drohen den Veranstaltern doppelte Kosten.

Nach Angaben der türkischen Zentralbank gingen die Einnahmen aus dem Tourismus in den ersten sechs Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 41 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro zurück. Im Vorjahr waren es von Januar bis Juni noch rund 7 Milliarden Euro.

Wie groß der Verlust im zweiten Halbjahr sein wird, ist derzeit offen: Der russische Markt ist nach wie vor kaum existent, das Geschäft in Deutschland hat nur phasenweise angezogen. Lediglich FTI ging zwischenzeitlich davon aus, wenigstens bei den Gästezahlen an das Vorjahresergebnis anknüpfen zu können. Beim Umsatz liegen die Münchner jedoch wie alle anderen Anbieter auch deutlich im Minus.
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