Hotels

HRS-Vorwürfe: Ragge-Mailing an die Kunden

Widerspricht den Manipulationsvorwürfen, will sein Portal aber transparenter machen: HRS-Chef Tobias Ragge

Widerspricht den Manipulationsvorwürfen, will sein Portal aber transparenter machen: HRS-Chef Tobias Ragge. Foto: HRS

HRS-Chef Tobias Ragge hat in einer „Kundeninformation zur aktuellen Medienberichterstattung“ zugegeben, dass sich Hotels durch höhere Provisionen einen Vorteil bei der Darstellung auf der Homepage des Portals in eine bessere Position bringen können.
„Einige Hotels nutzen in Promotionzeiträumen die Möglichkeit, durch Zahlung einer zusätzlichen Kommission mehr Sichtbarkeit in der Hotelliste HRS zu bekommen“, schreibt Ragge in einem Mailing an Tausende von HRS-Kunden. Allerdings komme diese Art der Zusatzprovision „nur bei etwa 0,8 Prozent der Hotels zum Einsatz. Und das auch jeweils nur für wenige Wochen“, betont der HRS-Chef.
Darüber hinaus sei der jeweils mögliche Provisionszuschlag begrenzt. „Damit verhindern wir, dass unterdurchschnittliche Hotels ausschließlich über die Zusatzkommission auf eine Spitzenposition der Hotelliste gelangen“, schreibt Ragge in dem Mailing.
Gerade private Hotels hätten es im Wettbewerb und mit steigenden Werbekosten „oftmals schwer, sich dem Kunden zu empfehlen“, wirbt Ragge bei den Kunden für Verständnis für seine geschäftliche Strategie und zeigt sich gönnerhaft: Mit dem „optionalen Marketing-Tool“ biete HRS diesen Hotels die Möglichkeit, „ihre Sichtbarkeit abseits der großen Suchmaschinen zu erhöhen“. 
Ragge weist zudem darauf hin, dass „Vertriebsoptimierungen im gesamten Online-Handel und bei Internet-Portalen weit verbreitet“ seien. Verglichen mit anderen Buchungsportalen verfüge HRS „über einen wesentlich höheren Anteil unabhängiger Suchergebnisse“.
Am Ende des Mailings – in dem am Anfang vor allem die Qualitäten von HRS beschrieben werden – gibt der HRS-Chef dann allerdings klein bei: „Wir haben es versäumt, Hotels innerhalb von Promotionzeiträumen in der Liste zu kennzeichnen. Dies werden wir nun ändern, um Ihnen bestmögliche Transparenz auf unseren Portalen zu bieten.“
Anzeige