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Maritim: Hausverbot für AfD-Politiker Höcke

Im Maritim Hotel Köln tagt die AfD im April – nach dem Willen der Hotelkette jetzt ohne Björn Höcke.

Im Maritim Hotel Köln tagt die AfD im April – nach dem Willen der Hotelkette jetzt ohne Björn Höcke. Foto: Maritim

Im Maritim Hotel Köln tagt die AfD im April – nach dem Willen der Hotelkette jetzt ohne Björn Höcke.

Im Maritim Hotel Köln tagt die AfD im April – nach dem Willen der Hotelkette jetzt ohne Björn Höcke. Foto: Maritim

Viele Touristiker kennen das Haus vom legendären Karneval von LTU-, Rewe- und DER Touristik. Jetzt wird das Hotel vermutlich deutschlandweit bekannt: Der Thüringer Landes- und Fraktionschef, Björn Höcke, darf beim Bundesparteitag der AfD im April im Maritim Hotel Köln das Haus nicht betreten.

Doch nicht nur das: Die Geschäftsführung der Hotelkette hat Höcke sogar für sämtliche Maritim-Hotels Hausverbot erteilt. Als inhabergeführtes privatwirtschaftliches Unternehmen sei man grundsätzlich tolerant. Man ziehe aber unter anderem dort Grenzen, wo andere Menschen wegen ihrer Herkunft, Rasse oder Religion diskriminiert werden, wo der Holocaust geleugnet oder sonst die Gräuel des NS-Regimes in Abrede gestellt oder verharmlost werden, heißt es in einem Statement.

Bei der AfD als demokratisch legitimierter Partei habe man diese Grenzen bislang nicht als überschritten angesehen. Das gilt jedoch nicht für die Äußerungen von Höcke am 17. Januar in Dresden, als er unter anderem das Holocaust-Mahnmal in Berlin als „Denkmal der Schande“ bezeichnete.

Als weltoffener Gastgeber distanziere sich Maritim „ausdrücklich von den Äußerungen Höckes, die absolut nicht vereinbar sind mit der deutschen Geschichte und unserer Auffassung eines internationalen, offenen Miteinanders“.

Am Vertrag mit der AfD für den Bundesparteitag im April im Maritim Hotel Köln werde man allerdings festhalten. Er sei bereits im Frühjahr 2016 geschlossen worden. „Nach eingehender juristischer Prüfung ist ein Zurücktreten seitens Maritim leider nicht möglich“, bedauert Geschäftsführer Gerd Prochaska. Man habe der Partei allerdings angeboten, kostenfrei vom Vertrag zurückzutreten. Davon sei „bedauerlicherweise bisher kein Gebrauch gemacht worden“.

Künftig werde Maritim jedoch keine weiteren Räumlichkeiten an die AfD vergeben, so die Hotelkette abschließend.
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