Kreuzfahrten

Kreuzfahrten: Nachfrage übersteigt Angebot

Rund 1,8 Millionen Bundesbürger verbrachten im vergangenen Jahr einen Urlaub auf hoher See

Rund 1,8 Millionen Bundesbürger verbrachten im vergangenen Jahr einen Urlaub auf hoher See. Foto: cocoparisienne/pixabay

Dass der DRV und der Kreuzfahrtverband Clia auf der ITB in Berlin neuerliche Rekordzahlen für das Urlaubssegment Kreuzfahrten präsentieren würden, stand außer Frage. „Allerdings“, betonte Clia-Manager Helge Grammerstorf bei der Präsentation der Bilanz für 2015, „war die Nachfrage sogar noch größer als die Reedereien mit vorhandenen Kapazitäten befriedigen konnten“.

Rund 1,8 Millionen Bundesbürger verbrachten im vergangenen Jahr einen Urlaub auf hoher See, so das Ergebnis der gemeinsamen Markterhebung von Clia und DRV. Dies entspricht einem Plus von 2,3 Prozent gegenüber 2014 und stimmt Ungerer „zuversichtlich, dass die zusätzlichen Kapazitäten 2016 wieder für einen deutlichen Wachstumsschub bei den Passagierzahlen sorgen werden“. Davon profitiert maßgeblich der stationäre Vertrieb, wie DRV-Präsident Norbert Fiebig ergänzt: „Noch immer werden rund 80 Prozent der Kreuzfahrten in Reisebüros verkauft.“

Unter dem Strich hat der deutsche Hochseekreuzfahrtmarkt im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit 5,7 Prozent mehr als 2014. Der durchschnittliche Reisepreis stieg um 3,3 Prozent auf 1.580 Euro, die Tagesrate um 4,9 Prozent auf 181,86 Euro. Die Reisedauer sank hingegen marginal auf 8,6 Nächte.

Für den Flusskreuzfahrtmarkt, der in den vergangenen Jahren keine zufriedenstellenden Zahlen einfahren konnte, verlief die Saison 2015 laut DRV und IG River Cruise positiv: 423.635 Passagiere bedeuten ein Plus von 1,9 Prozent. Der Ticketerlös, der 2014 stark gesunken war, stieg im vergangenen Jahr um 9,9 Prozent oder 39,3 Millionen Euro auf 435,1 Millionen Euro.

Die durchschnittliche Tagesrate konnte um fünf Prozent auf 143,13 Euro gesteigert werden. Der 2014 ebenfalls gesunkene durchschnittliche Reisepreis für eine Flusskreuzfahrt übertraf im vergangenen Jahr wieder die Marke von 1.000 Euro (1.027 Euro). Dieser Zuwachs ist unter anderem auf die durchschnittlich höhere Reisedauer zurückzuführen, die sich um 0,18 Tage auf 7,18 Tage verlängerte.

Deutlich stärker als der deutsche ist der nordamerikanische Quellmarkt gewachsen: um beachtliche 42,9 Prozent. Damit fällt Deutschland beim Passagieraufkommen in Europa, das bei 1,3 Millionen liegt, auf Rang zwei zurück.
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