Kreuzfahrten

TUI Cruises senkt Flugprovision

Muss Vertriebspartnern die Reduzierung der Flugprovision bei TUI Cruises verkaufen: Udo Lutz, Director Sales

Muss Vertriebspartnern die Reduzierung der Flugprovision bei TUI Cruises verkaufen: Udo Lutz, Director Sales. Foto: TUI Cruises

Muss Vertriebspartnern die Reduzierung der Flugprovision bei TUI Cruises verkaufen: Udo Lutz, Director Sales

Muss Vertriebspartnern die Reduzierung der Flugprovision bei TUI Cruises verkaufen: Udo Lutz, Director Sales. Foto: TUI Cruises

TUI Cruises senkt die Flugprovision zum 1. Juli auf acht Prozent. Die Neuregelung im Zuge des neuen Provisionsmodells des Mutterkonzerns TUI für das Geschäftsjahr 2017/2018 (siehe hier) gilt für alle Neubuchungen, bestehende Buchungen bleiben davon unberührt. Im Vertrieb wird die Reduzierung hohe Wellen schlagen, ahnt Verkaufschef Udo Lutz und bemüht sich, die Wogen zu glätten: „Wir haben immer zweistellige Provisionen auch auf Flüge gezahlt und waren dadurch Reisebüros Liebling. Jetzt gehen wir auf acht Prozent runter und passen uns damit dem Markt an“, so Lutz. Konkret gleicht TUI Cruises die Flugprovision der von Hauptkonkurrent Aida an. Royal Caribbean – Partnerunternehmen im Joint-Venture TUI Cruises – vergütet Flüge mit zehn Prozent Provision, ebenso NCL und MSC. Die Reduzierung wurde von Vertriebspartnern in den sozialen Netzwerken mit Verärgerung aufgenommen. Dabei falle sie für die meisten Büros bei genauerer Betrachtung gar nicht so schwer ins Gewicht, bemüht sich Lutz um Schadensbegrenzung: Schließlich liege der Fluganteil im neuen Geschäftsjahr 2017/2018 durch die Positionierung der neuen Mein Schiff 1 mit 18 Prozent deutlich unter dem Wert von 2016/2017 (30 Prozent). Zudem zählten die Flug- und Kreuzfahrtumsätze weiterhin zum TUI-Gesamtumsatz. „Das war ein wichtiges Statement von TUI beim neuen Provisionsmodell“, so Lutz. Er rechnet vor: Wenn ein Reisebüro eine Kreuzfahrt mit Flügen für insgesamt 2.000 Euro bucht, mit 1.400 Euro Cruise-Anteil und 600 Euro für die Flüge, verliert es bei der Flugprovision zwei Prozent – das sind gerade einmal zwölf Euro.“ „Es gibt keine Provision zu verlieren“, so Lutz weiter, „im Gegenteil: Reisebüros können durch die 20 Prozent Zusatzkapazität, die wir in den Markt stellen, relativ schnell die nächste Umsatzstufe erreichen“. Bei ihrer Kritik an der reduzierten Flugprovision, sagt der Verkaufschef, sollten Reisebüros nicht außer Acht lassen, dass TUI Cruises „sehr viel Geld“ in den Vertrieb stecke: „Wir leisten uns einen Außendienst mit 15 Angestellten, Produkteinführungsfahrten für 4.000 Vertriebspartner, Schulungen und Webinare, wir planen die nächste Roadshow für Oktober/November und arbeiten schon an der Vorpremierenfahrt der neuen Mein Schiff 1.“ Wie hoch die Investitionen in die Vertriebsmaßnahmen sind, dazu macht TUI Cruises keine Angaben. „Wir stocken aber jedes Jahr um zehn bis 15 Prozent auf“, sagt Lutz. Inwieweit der Vertrieb das der Reederei gutschreibt, bleibt abzuwarten.
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