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Ibero Tours will Insolvenz abwenden

Die Homepage von Ibero Tours wurde bereits vor zwei Wochen abgeschaltet

Die Homepage von Ibero Tours wurde bereits vor zwei Wochen abgeschaltet. Screenshot: ta

In Briefen an Kunden bittet die Geschäftsführerin von Ibero Tours, Angelika Vogel, um Verständnis für die aktuelle Situation und um Geduld bei ausstehenden Geldern. Sie sei auch im Interesse der Kunden „nachhaltig darum bemüht, unter Abwendung der Insolvenz zu einer vollständigen Gläubigerbefriedigung zu gelangen“. Wörtlich schreibt Vogel: „Ich weise in diesem Zusammenhang darauf hin, dass eine Insolvenz mit Sicherheit nach den mir erteilten Informationen nicht weiterhelfen würde.“

Die Schuld für die hohen Außenstände bei Ibero Tours, die zu Reiseausfällen, Stornos und nicht bezahlten Hotels geführt haben, schiebt Vogel einmal mehr auf die früheren Gesellschafter sowie den vorherigen Geschäftsführer von Ibero Tours. Bei der Übernahme des Unternehmens durch sie und ihre Kapitalgeber im Juli dieses Jahres sei man über die „tatsächliche wirtschaftliche Situation der Firma nicht ansatzweise ordnungsgemäß aufgeklärt worden“.

Erst jetzt habe sich herausgestellt, „dass die Verbindlichkeiten der Firma weit über demjenigen Betrag gelegen haben, der kommuniziert worden ist und der sich aus der Buchhaltung ergab. Hier haben sich erhebliche Unkorrektheiten gezeigt“, so Vogel in dem Kundenschreiben.

Zudem bekräftigt Vogel ihre Aussage gegenüber touristik aktuell (siehe Ausgabe vom 17. Oktober), dass ihre Kapitalgeber zugesichert hätten, „dass spätestens ab Januar 2017 ein hinreichendes Kapital zur Verfügung steht, um sämtliche Verbindlichkeiten der Firma ohne jedweden Abzug auszugleichen“.

Bis dahin sei sie „leider nicht in der Lage, verbindliche Zahlungsversprechen abzugeben“, schreibt Vogel und fügt hinzu: „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns die Zeit geben würden, um unserem festen Willen, sämtlichen Verbindlichkeiten nachzukommen, auch entsprechen zu können. Nach Auskunft der Gesellschafter unserer Firma ist dies derzeit leider nicht möglich.“

Unübersichtlich ist die Lage bei Ibero Tours auch für den Insolvenzabsicherer Generali, vertreten durch die Hamburger Reisegarant GmbH. Die Frage, „ob bei der Ibero Tours GmbH der Versicherungsfall eingetreten ist, wird zurzeit unterschiedlich beurteilt“, schreibt Geschäftsführer Olaf Wendorff in einem Brief an betroffene Kunden.

„Gemäß dem Sicherungsschein“ bestehe bei Eintritt des Versicherungsfalls „eine Pflicht zur Regulierung erst im kommenden Kalenderjahr. Bis zu diesem Zeitpunkt dürfte sich die Lage bei Ibero Tours geklärt haben“, hofft Wendorff.
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