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Türkei: FTI zeigt, dass es geht

Seit Jahren wachsende Zahlen: Die FTI-Incoming-Tochter Meeting Point Turkey will in diesem Jahr erstmals eine Million Gäste begrüßen

Seit Jahren wachsende Zahlen: Die FTI-Incoming-Tochter Meeting Point Turkey will in diesem Jahr erstmals eine Million Gäste begrüßen. Foto: mg

Seit Jahren wachsende Zahlen: Die FTI-Incoming-Tochter Meeting Point Turkey will in diesem Jahr erstmals eine Million Gäste begrüßen

Seit Jahren wachsende Zahlen: Die FTI-Incoming-Tochter Meeting Point Turkey will in diesem Jahr erstmals eine Million Gäste begrüßen. Foto: mg

Trotz der nach wie vor rückläufigen Buchungszahlen aus dem deutschen Markt bleiben die türkischen Touristiker optimistisch für den Sommer 2017. „Wir gehen von einem starken Last-Minute-Geschäft aus. Vorausgesetzt, es gibt keine Überraschungen“, sagte Osman Ayik, Präsident der Hotelvereinigung Türofed, am Rande eines Events der FTI Group Anfang dieser Woche in Belek an der türkischen Riviera.

Seinen Angaben zufolge liegt der deutsche Veranstaltermarkt für den kommenden Sommer derzeit mit 25 Prozent im Minus. Für das gesamte Touristikjahr 2016/2017 sei das Minus sogar noch höher.

Die Gründe dafür sind für ihn wie für Erkan Yagci nachvollziehbar. Yagci ist Präsident der Hotelvereinigung Aktob und kennt als Hotelbesitzer und Sprecher der Hotels an der türkischen Riviera die Sorgen der Touristiker in der Region. Diesen sei durchaus bewusst, dass die anhaltenden politischen Dissonanzen zwischen Deutschland und der Türkei dem Land ein schlechtes Image beschert hätten.

Zu Unrecht, meinen Ayik und Yagci: Politik und Tourismus seien Dinge, die man voneinander trennen müsse. Deutsche Gäste seien genauso herzlich willkommen wie immer, die Qualität der Hotelprodukte habe eher zu- als abgenommen. Und die aktuellen Preise seien unschlagbar.

Davon ist auch die FTI Group überzeugt, die seit Jahren konsequent in die Türkei investiert und nach eigenen Angaben inzwischen die Marktführerschaft übernommen hat. „Viele Veranstalter haben die Türkei viel zu früh abgeschrieben“, wundert sich FTI-Chef Dietmar Gunz, der im Frühjahr sogar den Mut hatte, die gestrichenen Flüge von Condor und TUI Fly nach Dalaman durch eigene Kapazitäten mit Sun Express zu ersetzen. Dies erfolgte zusätzlich zu den bereits aufgelegten Charter-Ketten nach Bodrum und Antalya.

Entsprechend unbeeindruckt zeigt sich die FTI Group von der anhaltend negativen Entwicklung der Türkei im deutschen Markt. Die gesamte Gruppe liegt im laufenden Touristikjahr in der Türkei mit sechs Prozent im Plus. FTI Deutschland kommt sogar auf einen Gästezuwachs von zwölf Prozent, verkündete Geschäftsführer Ralph Schiller während einer Präsentation vor rund 250 Hoteliers im Rixos Premium in Belek.

Gunz und Schiller machten den Teilnehmern des Treffens Hoffnung, dass das Geschäft tatsächlich noch anziehen wird. „Die Nachfrage ist da – nur die Buchungen fehlen noch. Aber das kommt“, sagte Schiller.

Davon ist auch Lars Helmreich, RTK-Manager und Chef der Reisebüro-Kooperation TUI Travel Star sowie der Reiseland-Kette, überzeugt. Der stationäre Vertrieb werde die derzeit klaffende Lücke zu den Online-Reisebüros – diese verkaufen die Türkei deutlich besser als der klassische Vertrieb – in den nächsten Monaten kleiner werden lassen. „Wir stehen hinter Ihnen“, versicherte Helmreich den türkischen Hoteliers.

Insgesamt wird erwartet, dass die Türkei 2017 aufgrund des zurückkehrenden russischen Marktes besser abschließt als im Touristikjahr 2015/2016. Der deutsche Markt könnte das aktuelle Minus zum Großteil noch aufholen und am Ende auf dem Niveau des Vorjahres landen.

2016 reisten offiziellen Angaben zufolge 3,9 Millionen Deutsche in die Türkei. Im Jahr zuvor waren es 5,6 Millionen. Trotz des Rückgangs war die Türkei nach Spanien damit nach wie vor zweitwichtigstes Auslandsreiseziel der Deutschen.
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