Reisevertrieb

RTK: Neues Kampagnen-Tool für Reisebüros

Mit der neuen „Vermarktungsmaschinerie“ will Thomas Bösl Geschäft bei Kurz- und Städtereisen von den Portalen zurückerobern

Mit der neuen „Vermarktungsmaschinerie“ will Thomas Bösl Geschäft bei Kurz- und Städtereisen von den Portalen zurückerobern. Foto: RTK

Die Reisebüro-Kooperation RTK hat auf ihrer Jahrestagung im türkischen Belek eine neue Software vorgestellt, mit der Mailing-Kampagnen für alle Mitglieder organisiert werden können. RTK-Chef Thomas Bösl will es den Reisebüros dadurch ermöglichen, ihr Marketing mit wenig Aufwand auszuweiten und die Kunden auch für Kurzreisen an sich zu binden.

„Wir verlieren massiv Marktanteile in bestimmten Bereichen, wie Städtereisen, Kurzreisen oder Ferienwohnungen“, sagt Bösl. Nur mit offensiver Vermarktung könnten die Reisebüros hier gegen die Online-Konkurrenz bestehen. Reisebüros dürften sich nicht scheuen, ihre Kunden drei- oder viermal im Monat mit Angeboten zu kontaktieren, wie es die Portale täten. „Wir müssen viel lauter werden“, fordert der RTK-Chef.

Mit dem neuen Kampagnen-Management will er eine „Vermarktungsmaschinerie“ aufbauen und ab Anfang 2016 „sehr regelmäßig“ Aktionen mit Veranstaltern und anderen Leistungsträgern durchführen. Mögliche Kanäle sind dabei Brief-Mailings, E-Mails und die RTK-App. Die Teilnahme ist für die Reisebüros kostenlos, der Versand erfolgt ausschließlich in ihrem Namen.

Neu ist auch, dass die Kampagnen komplett von der RTK organisiert werden – auch die Selektion der Adressen. Dabei greift die Zentrale auf die Kundendaten zu, die das Reisebüro auf der Unabhängigkeitsplattform (UAP) angelegt hat, und sucht anhand von Marktanalysen die passenden Adressaten für das jeweilige Angebot. Die Profile werden aber anonymisiert: Nur die relevanten Merkmale, etwa die Buchungshistorie, werden genutzt, während die Adressen im Reisebüro bleiben. Aus der so erstellten Versandliste kann das Reisebüro vor dem Versand nach Belieben Kunden streichen.

Voraussetzung für die Teilnahme an den Kampagnen: Die Büros müssen ihre Kundenprofile in der Unabhängigkeitsplattform auf Vordermann bringen. Mit Hilfe einer automatischen Qualitätsprüfung soll dies in den kommenden acht Wochen geschehen, so Bösls Planung. „Das ist kein großer Aufwand“, berichtet er von den Testläufen, „in zwölf bis 13 Stunden sind die Daten durchgearbeitet.“

Die RTK-Büros erhalten in dieser Woche ausführliche Informationen über das neue Konzept unter dem Namen „Vermarktungspartner“. Wollen sie nicht teilnehmen, müssen sie ausdrücklich widersprechen.
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