Reisevertrieb

Derpart auf Expansionskurs

Sie wollen mehr Reisebüros und den Umsatz steigern: die beiden Derpart-Geschäftsführer Andreas Neumann und Aquilin Schömig

Sie wollen mehr Reisebüros und den Umsatz steigern: die beiden Derpart-Geschäftsführer Andreas Neumann und Aquilin Schömig. Foto: ah

Sie wollen mehr Reisebüros und den Umsatz steigern: die beiden Derpart-Geschäftsführer Andreas Neumann und Aquilin Schömig

Sie wollen mehr Reisebüros und den Umsatz steigern: die beiden Derpart-Geschäftsführer Andreas Neumann und Aquilin Schömig. Foto: ah

Derpart sucht weiter Reisebüros. „Wir sind eines der Systeme, die Agenturen kaufen“, sagt Geschäftsführer Aquilin Schömig. Neulinge im Reisebüro-Geschäft stehen dabei nicht auf der Einkaufsliste. „Wir sind nicht das System für Existenzgründer", betont Schömig. Er führt aus, dass nur Büros mit mindestens zwei Millionen Euro Jahresumsatz interessant seien.

Im vergangenen Geschäftsjahr kamen zwei Agenturen zur Reisebüro-Kette hinzu. Damit gehören heute mehr als 450 Büros zu Derpart, davon sind 46 eigene Niederlassungen.

Auch das Thema Reisebüro-Nachfolge beschäftigt Derpart. Wie bei anderen Ketten werden in den nächsten Jahren viele Reisebüro-Inhaber in den Ruhestand gehen. Schömig, der unter anderem für die Bereiche Leisure Travel und Vertriebssteuerung verantwortlich ist, erklärt die Derpart-Vorgehensweise: Entweder kauft die Zentrale, ein Franchise-Partner, oder die Kette baut einen Büroleiter auf. Das Problem dabei sei, dass viele Büroleiter den Kaufpreis nicht marktgerecht einschätzen würden.

Im vergangenen Jahr erzielte Derpart einen Umsatz von 1,57 Milliarden Euro – ein leichtes Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Geschäftsbereich Leisure Travel blieb stabil, der Geschäftsreisebereich (DTS) legte um fünf Prozent zu.

Insgesamt teilt sich das Derpart-Geschäft in zwei Drittel Leisure Travel und ein Drittel Business Travel auf. Im laufenden Geschäftsjahr liegt der Leisure Bereich einstellig im Plus. Schömig rechnet zum Jahresende mit einem Umsatzplus von zwei Prozent.

Mit den eigenen Niederlassungen testet Derpart regelmäßig technische Neuheiten, die beim Verkauf am Counter helfen sollen. Der im vergangenen Herbst eingeführte Touchscreen für ein intensiveres Beratungsgespräch wurde beispielsweise zuerst in zwölf eigenen Büros getestet. Mittlerweile nutzen das Beratungs-Tool auch die Franchiser. Die ersten Erfahrungen sind nachweislich gut: „Wir erzielen dadurch messbar mehr Umsatz. Es wird bei Kreuzfahrten nicht mehr die Außenkabine für 3.000 Euro, sondern die Balkonkabine für 3.500 Euro gebucht“, so Schömig.

Momentan wird in einigen Derpart-Niederlassungen der neue elektronische Kundenberatungsbogen getestet. Die Bedarfsermittlung in digitaler Form ermöglicht erstmals die Messung der Conversion Rate, die bisher nur Onlinern zur Verfügung stand. Das System soll zeitnah für alle Franchiser verfügbar sein. Andreas Neumann, der zweite Geschäftsführer und unter anderem zuständig für die Bereiche Business Travel und IT rechnet damit, dass es im Spätsommer den Derpart-Partnern zur Verfügung steht.

Die diesjährige Jahrestagung findet vom 25. bis 28. November statt – wohl in Spanien. Erwartet werden 130 Teilnehmer. 
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