Reisevertrieb

Pauschalreiserichtlinie: „Viel Geschrei ohne Fakten“

Hat Verständnis für die Reisebranche, pocht aber auf eine konsequente Umsetzung der EU-Richtlinie: Verbraucherschützer Felix Methmann

Hat Verständnis für die Reisebranche, pocht aber auf eine konsequente Umsetzung der EU-Richtlinie: Verbraucherschützer Felix Methmann. Foto: VZBV

Die umstrittene Pauschalreiserichtlinie der EU ist Topthema der heute beginnenden DRV-Jahrestagung in Berlin – vor allem, weil die Branche schwerwiegende Konsequenzen für viele Reisebüros befürchtet. Verbraucherschützer teilen diese Einschätzung allerdings nicht. „Da wird momentan viel Geschrei gemacht, ohne das mit Fakten belegen zu können“, sagt Felix Methmann, Touristikreferent beim Bundesverband der Verbraucherzentralen, im Gespräch mit touristik aktuell.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass im Falle der Umsetzung mehrere tausend Reisebüros schließen müssen.“ In der jüngsten Sitzung des Tourismusausschusses im Bundestag hatte TSS-Chef Manuel Molina davor gewarnt, dass 50 Prozent aller kleinen und mittelgroßen Agenturen vom Verschwinden bedroht seien, sollte der Entwurf des Justizministeriums in der derzeitigen Form Gesetz werden.

Auch die Verbraucherschützer sind unzufrieden – wenngleich aus anderen Gründen als die Reisebranche: So sei am neuen Entwurf zu bemängeln, dass Tagesreisen und Einzelleistungen wie die Vermietung von Ferienhäusern rechtlich nicht mehr wie Pauschalreisen behandelt werden sollen, erläutert Methmann.

Verständnis zeigt der Reiserechtler für das Interesse der Touristikverbände, Reisebüros vor einer möglichen Veranstalterhaftung und mehr Bürokratie zu schützen. Zugleich pocht er jedoch auf eine konsequente Umsetzung der EU-Pauschalreiserichtlinie: „Ich sehe keinen Weg, eine Ausnahme für Reisebüros in ein deutsches Gesetz zu formulieren“, so Methmann.

Das vollständige Interview lesen Sie in der nächsten Ausgabe von touristik aktuell (ta 43/2016).
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