Reisevertrieb

DRV-Tagung: Fiebig und die Digitalisierung

Sieht Digitalisierung in der Reisebranche als Chance: DRV-Chef Norbert Fiebig auf der Jahrestagung in Berlin

Sieht Digitalisierung in der Reisebranche als Chance: DRV-Chef Norbert Fiebig auf der Jahrestagung in Berlin. Foto: DRV

„Endlich“, werden die Onliner sagen. Endlich geht es auch beim DRV um Digitalisierung. Diese müsse „als Chance“ begriffen und „aktiv“ mitgestaltet werden, unterstrich Verbandspräsident Norbert Fiebig am Freitag in seiner Grundsatzrede auf der 66. Jahrestagung des Verbandes in Berlin.

Was Fiebig da sagte, hörte sich an wie die Rede von Michael Buller, als er 2009 Vorstand des Internet-Verbandes VIR wurde. Digitalisierung bedeute weit mehr als Online-Vertrieb von Reisebüros und Veranstaltern, bekennt nun auch der DRV-Chef. Es entstünden vielmehr neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen. Dabei werde sich das durchsetzen, „was der Kunde will“.

Dabei müsse sich die Branche an die eigene Nase fassen – so Fiebigs weitere Botschaft vor den rund 600 Teilnehmern der Tagung: „Wir werden diesen Trend nicht aufhalten können, sondern müssen ihn mitprägen.“ Dazu gehöre es, Angebote zu schaffen, „die den veränderten Bedürfnissen der Kunden Rechnung tragen“.

Vieles davon sei schon lange marktreif, verwies der DRV-Präsident unter anderem auf Plattformen für private Unterkunftsvermittler. Diese seien deshalb so erfolgreich, „weil sie den Nerv der Kunden treffen“.

Fiebig wäre nicht Fiebig, wenn er die klassischen Reisebüros bei diesem Thema nicht im Kopf hätte. Ihre Kernkompetenz sei trotz aller Veränderung immer noch die individuelle Beratung – und die werde „im Dschungel des Informationszeitalters“ immer wichtiger.

Voraussetzungen dafür seien das entsprechende Know-how, individuelles Einfühlungsvermögen und ein offener Blick auf die Kunden. Wenn diese ihre „Gewohnheiten, Bedürfnisse und Vorlieben ändern, müsse man eine
Antwort darauf finden, wie man ihn behalten kann“, so Fiebig.
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