Reisevertrieb

Unister Travel: In der Bredouille

Kein Michael Ballack mehr und deutlich weniger Google-Werbung: Ab-in-den-Urlaub.de verliert deutlich an Präsenz im Netz

Kein Michael Ballack mehr und deutlich weniger Google-Werbung: Ab-in-den-Urlaub.de verliert deutlich an Präsenz im Netz. Foto: Unister

Das Unister-Portal Ab-in-den-Urlaub.de verliert offenbar weiter massiv an Umsatz. Dies berichten zahlreiche Reiseveranstalter, bei denen das Portal zwischenzeitlich wichtigster Online Partner war. Bei einigen von ihnen ist die Umsatzentwicklung von Ab-in-den-Urlaub.de bereits seit dem Herbst 2015 rückläufig, seit dem Antrag auf vorläufige Insolvenz brach sie zum Teil regelrecht ein.

Die Online-Umsätze insgesamt sind bei den Veranstaltern stabil. „Das große Wachstum ist vorbei. Was einige hinzugewinnen, fällt bei Unister weg“, berichtet ein Vertriebschef. Aktuelle Gewinner sind aus Sicht der Reiseveranstalter vor allem Holidaycheck und Check24, während Expedia bei vielen Anbietern stagniert. Dies hat allerdings auch damit zu tun, dass sich dieses Portal verstärkt auf eigene Veranstalterprodukte konzentriert.

Während Unister Travel seit einigen Wochen im regulären Insolvenzverfahren steckt und selbstständig für alle Kosten aufkommen muss, befindet sich die Betriebsgesellschaft von Ab-in-den-Urlaub.de nach wie vor im vorläufigen Insolvenzverfahren. Das heißt: Seit Anfang September werden die Gehälter der rund 150 Mitarbeiter vom Arbeitsamt bezahlt. Maximal ist dies drei Monate lang möglich.

Der Wert des Portals für Investoren ist seit der Insolvenz merklich gesunken. „Und er wird mit jedem Tag geringer“, mutmaßt ein Insider. An die regelmäßig genannten „sechs Interessenten“ für die Reisesparte von Unister glaubt er nicht. Einige Unternehmen würden nur die Chance nutzen, um in die Zahlen und das Innenleben von Ab-in-den-Urlaub.de Einblick zu nehmen.     Ergänzung Aus Sicht von Unister Travel ist die Lage bei Ab-in-den-Urlaub.de besser als in diesem Artikel dargestellt. Es sei nicht richtig, „dass der Umsatz weiterzurückgeht“, heißt es in einem Statement des Unternehmens. Zwar befinde man sich „aufgrund der Ereignisse unter Vorjahresniveau“. Die Buchungszahlen hätten sich aber „schon Tage nach Eintritt der vorläufigen Insolvenz der Unister Travel Betriebsgesellschaft am 21. Juli 2016 stabilisiert“. Dies habe sich auch nicht durch die spätere vorläufige Insolvenz der Ab-In-Den-Urlaub Betriebsgesellschaft verändert.
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