Reisevertrieb

DRV ruft zu Protestbriefen auf

So sieht die Postkarte aus, die der DRV jetzt an alle Bundestagsabgeordnete verschickt

So sieht die Postkarte aus, die der DRV jetzt an alle Bundestagsabgeordnete verschickt. Foto: DRV

Heute startet der Branchenverband DRV eine neue Reisebüro-Aktion, die die Umsetzung der Pauschalreiserichtlinie betrifft. Auf der Website www.reisebueros-schuetzen.de können Reiseverkäufer ab sofort einen Musterbrief erstellen, der an ihren Bundestagsabgeordneten des jeweiligen Wahlkreises verschickt wird. Der Brief soll in ausführlicher Form auf die noch vorhandenen Probleme bei der Umsetzung hinweisen. Im Fokus steht die Kritik an den einzelnen Zahlvorgängen im Reisebüro.

Die Zeit für letzte Änderungen am Gesetzentwurf drängt. Am 19. Januar findet im Bundestag die erste Lesung zur Umsetzung statt. Vier Tage später folgt eine Anhörung im federführenden Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz, bei der unter anderem DRV-Präsident Norbert Fiebig spricht. Die nun gestartete Aktion soll im Vorfeld alle 630 Abgeordneten des Deutschen Bundestags für die Thematik Pauschalreiserichtlinie sensibilisieren.

Wie funktioniert die Aktion? Auf der oben angegebenen Website finden Reiseverkäufer durch eine Postleitzahlensuche ihren Wahlkreisabgeordneten. Der Musterbrief wird mit dem Namen des Reisebüros und optionalen Angaben wie die Anzahl der Mitarbeiter im Büro, die Zeitangabe, seit wann das Büro existiert, und einem Feld für individuelle Textbausteine des Senders erstellt. Den Brief druckt man aus und verschickt ihn postalisch oder in elektronischer Form.

Zudem können Reiseverkäufer die erstellten Briefe an die Mitglieder der drei zuständigen Bundestagsausschüsse Recht und Verbraucherschutz, Tourismus und Wirtschaft sowie an Bundesjustizminister Heiko Maas versenden.

Die DRV-Aktion wird von einer weiteren Maßnahme flankiert: Der Verband schickt an alle Bundestagsabgeordnete eine Postkarte für die Westentasche, die in kurzer Form über vorhandene Mängel in dem Gesetzentwurf informiert.

Auf der Vorderseite titelte der Verband „EU-Bürokratie bedroht unsere Reisebüros“. Auf der Rückseite findet der DRV klare Worte: Die Pauschalreiserichtrichtlinie sei „ein Gesetz gegen den gesunden Menschenverstand“, „Das ist Bürokratie, die Kunden aus den Reisebüros treibt“ und „In der bisherigen Fassung besteht die Gefahr, dass viele Reisebüros Geschäft und Kunden verlieren“, heißt es.

DRV-Hauptgeschäftsführer Dirk Inger hofft auf eine hohe Beteiligung der Reisebüros. Der Branchenverband möchte mit der Aktion sowohl die rund 3.000 Reisebüros, die im DRV Mitglied sind, als auch die Nicht-Mitglieder ansprechen. Die Aktion wurde laut Inger seit dem vergangenen Sommer geplant.