Reisevertrieb

ta-Umfrage: Mehrheit will L'Tur verkaufen

Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer würde gerne L’Tur-Produkte verkaufen

Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer würde gerne L’Tur-Produkte verkaufen. Grafik: ta

Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer würde gerne L’Tur-Produkte verkaufen

Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer würde gerne L’Tur-Produkte verkaufen. Grafik: ta

Eine deutliche Mehrheit der Reiseverkäufer will Zugriff auf L’Tur-Produkte haben. Das ergab eine Blitzumfrage, die touristik aktuell durchgeführt hat. Auslöser war ein Vorstoß des Mittelstandsverbands ASR, der momentan prüft, eine Beschwerde gegen den Last-Minute-Spezialisten beim Bundeskartellamt und der Wettbewerbskommission der EU einzureichen.

Laut ASR liegt ein klarer Wettbewerbsverstoß vor, da der Veranstalter seine Produkte ausschließlich über die eigenen Shops sowie über die rund 1.000 an den TUI-Konzern gebundenen Filial- und Franchise-Büros vertreibt.

In der ta-Umfrage meinten mehr als 49 Prozent der Befragten, die Buchungsoption sollten jedem Reisebüro zumindest offen stehen. 28 Prozent stimmen der Aussage zu: „Unbedingt. Produkte von L'Tur sind öfters günstiger als TUI-Angebote.“ Kein Interesse an dem Veranstalter haben lediglich 13 Prozent der Reiseverkäufer. Für neun Prozent der Teilnehmer ist das Thema „egal“.

Das wundert unter anderem Stefanie Deiters-Galiläa, Inhaberin des Reisebüros Urlaubsoase.net in Aichach. Sie fordert in einem Kommentar auf der ta-Facebook-Seite nicht nur die Buchbarkeit, sondern auch das ungedeckelte Einfließen der L'Tur-Buchungen in den TUI-Gesamtumsatz.

Bei L'Tur ist man derweil „erstaunt“ über die Vorgehensweise des ASR. Der Veranstalter arbeite seit Bestehen mit einem begrenzten Vertriebsnetz und verfolge eine andere Vertriebsstrategie als TUI Deutschland.

Trotzdem steht der Vorwurf im Raum, dass bei einer nicht optimalen Auslastung Produkte von TUI günstiger über L'Tur verkauft werden. Dazu der Last-Minute-Spezialist: „Es gibt keinen Automatismus. Bei L'Tur und TUI handelt es sich um zwei verschiedene Veranstalter mit eigenen Kalkulationen.“ Es gebe umgekehrt auch genug Fälle, in denen TUI günstiger sei.

Mehr zum Thema und weitere Stimmen von Reisebüro-Inhabern lesen Sie in touristik aktuell, Ausgabe 28-29/2017, die Anfang nächster Woche erscheint.
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