Reisevertrieb

Linnhoff liquidiert ihr Reisebüro

Verkauft keine Reisen mehr: Marija Linnhoff

Verkauft keine Reisen mehr: Marija Linnhoff. Foto: mg

Verkauft keine Reisen mehr: Marija Linnhoff

Verkauft keine Reisen mehr: Marija Linnhoff. Foto: mg

Marija Linnhoff verkauft keine Reisen mehr. Die VUSR-Vorsitzende und Noch-Reisebüro-Inhaberin aus Iserlohn liquidiert im Moment ihr Ladengeschäft. Im Interview mit touristik aktuell erzählt die streitbare Touristikexpertin, dass sie sich fortan auf ihre Tätigkeit als Verbandsvorsitzende konzentrieren will.
Der von ihr mitgegründete Reisebüro-Verband VUSR hat bislang 211 Mitglieder – alles Reisebüro-Inhaber. Für die Verbandsarbeit sind laut Linnhoff jährlich rund 100.000 Euro nötig. „Von der Summe können wir 50.000 Euro allein stemmen. Der Rest muss durch Fördermitglieder und Sponsoring erfolgen“, sagt die Verbandschefin.
Das Heranziehen neuer Sponsoren gestalte sich aber schwierig. Außer den Fördermitgliedern wie Anex Tour, Bewotec oder Sunny Cars gebe es aus der Branche kaum Unterstützung. „Wir sind ein Verband für Reisebüro-Inhaber und machen Lobby-Arbeit für eine Klientel, bei der das Geld nicht so locker sitzt wie etwa in der Pharma- oder Automobilindustrie“, klagt Linnhoff.
Hilfe erhofft sich die Verbandsvorsitzende von den Reisebüro-Kooperationen. Im Hinblick auf die kommenden Jahrestagungen weist Linnhoff auf die Expertise ihrer Mitglieder hin: „Unser Verband hat viele erfolgreiche Reisebüro-Inhaber aus verschiedenen Kooperationen und Ketten in seinen Reihen.“ Beispielhaft nennt sie Stefanie Deiters-Galiläa, Cyrus Nurischad, Cornelius Lenz, Timo Iserlohe und Sabine Kalau von Hofe.
Diese Verbandskollegen könnten laut Linnhoff den VUSR auf den Tagungen der Ketten und Kooperationen repräsentieren und seine Interessen vertreten. Linnhoff selbst müsse dort nicht erscheinen. Einladungen seien deshalb erwünscht.
Den VUSR gibt es seit 14 Monaten. Andere Branchenverbände sind an einer Zusammenarbeit nicht interessiert. Woran liegt das? „Wir haben gemeinsame Schnittmengen, aber verschiedene Interessen. Die Tür des VUSR war und ist aber offen“, erklärt Linnhoff. Das Verhältnis von DRV und der VUSR-Vorsitzenden gilt als belastet. Ob Linnhoff noch Mitglied im DRV ist, weiß die Reisebüro-Inhaberin nicht. „Die Entscheidung liegt beim DRV. Wenn der Verband mich als Mitglied nicht mehr haben will, ist das aber auch kein Weltuntergang.“
Mehr über die zukünftigen Aktivitäten und Events des VUSR und was Linnhoff nach der Umsetzung des Pauschalreisegesetzes von der Politik hält, lesen Sie im großen Interview in der ta-Ausgabe 32-33/2017. Das Heft erscheint Anfang nächster Woche.
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