Reisevertrieb

Online-Reisevertrieb wird teurer

Die Touristik hat „die größten Warenkorbwerte unter allen E-Commerce-Branchen“. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Technologieunternehmens Intelli Ad. Für die Erhebung untersuchte der Spezialist für Performance-Marketing im dritten Quartal dieses Jahres über 2,2 Millionen Online-Käufe in acht Branchen. Untersucht wurden unter anderem die Bereiche Bücher, Elektronik, Haus & Garten sowie Mode, Beauty und Fitness, die allesamt höhere Umsätze im Online-Vertrieb erzielen.

Vor der Entscheidung für eine Reisebuchung lassen die Online-Surfer aber nach wie vor extrem viel Zeit verstreichen. Knapp fünf Tage vergehen im Schnitt vom ersten Kontakt auf der Seite eines Reiseanbieters bis zur Buchung des Urlaubs. Welche Form des Urlaubs dabei gebucht wird, untersuchte Intelli Ad nicht.

Folgenschwer ist für die Portale jedoch die miserable Conversion Rate: Nur aus 0,3 Prozent der Anfragen wird am Ende auch eine Buchung. Das ist der niedrigste Wert aller Branchen und habe maßgeblich mit dem vergleichsweise hohen Warenkorbwert zu tun, vermuten die Experten von Intelli Ad.

Die schlechte Conversion Rate sorgt für hohe Kosten im Online-Vertrieb. Zumal die ohnehin teure Online-Werbung immer kostspieliger wird. Laut Intelli Ad stiegen die Kosten für Suchmaschinenwerbung (SEA) im Reisebereich zuletzt auf 106 Euro oder 7,7 Prozent des Warenkorbwertes. Die durchschnittlichen SEA-Kosten liegen laut Intelli-Ad-Chef Frank Rauchfuß bei 55 Cent pro Klick.

Ein Lichtblick für die Onliner im Reisebereich ist der gestiegene Umsatz pro Buchung: Im dritten Quartal stiegen die Warenkorbwerte im Schnitt von 1.285 Euro auf 1.369 Euro an. Dies entspricht einem Plus von 6,5 Prozent. Es sind laut Intelli Ad die höchsten durchschnittlichen Warenkorbwerte im E-Commerce.  
Anzeige