Reisevertrieb

DRV: Reisebüros sollen mit Sicherheit werben

DRV-Präsident Norbert Fiebig in Lissabon auf der Best-Reisen-Jahrestagung

DRV-Präsident Norbert Fiebig in Lissabon auf der Best-Reisen-Jahrestagung. Foto: ah

DRV-Präsident Norbert Fiebig in Lissabon auf der Best-Reisen-Jahrestagung

DRV-Präsident Norbert Fiebig in Lissabon auf der Best-Reisen-Jahrestagung. Foto: ah

Die Digitalisierung sortiert die Touristikbranche neu. Dieser Ansicht ist zumindest DRV-Präsident Norbert Fiebig. Auf der Best-Reisen-Jahrestagung in Lissabon sprach er über „pfiffige Start-ups“, die „die Touristik bedrohen und der Branche Kunden wegnehmen“.

Das sei kritisch, denn der touristische Markt wachse in Deutschland kaum noch. Laut Fiebig generiere er jährlich 60 Milliarden Euro, 30 Milliarden an Buchungsvolumen davon in den Reisebüros. Da gebe es noch Potenzial. „Wir müssen Kunden an uns binden, die heute noch nicht unsere Kunden sind“, so Fiebig.

Wie soll das geschehen? Der DRV-Präsident empfiehlt dem stationären Vertrieb, das Thema Sicherheit stärker zu spielen. Sicherheit stehe bei den Kunden an höchster Stelle. „Das ist ein Schlüsselargument für unsere professionelle Branche“, ist er überzeugt.

Das Reisebüro-Geschäft ist laut Fiebig im Geschäftsjahr 2016/2017 „sehr gut“ verlaufen, das Wachstum „befriedigend“, die Ertragslage im Vergleich sogar noch besser. Das Problem: Der Online-Vertrieb, speziell unter den Direktvermarktern, wächst stärker. „Booking.com knallt wie verrückt“, sagt Fiebig.

Trotzdem können Reisebüros dagegen halten, so der Verbandspräsident. „Wer sich über Booking und mit einem Direktflug eine Reise zusammenstoppelt, hat eben nicht die gleichen Garantien wie bei einer Buchung im Reisebüro.“

Zum neuen Reiserecht, das im Juli in Kraft tritt, erklärt Fiebig, dass sein Verband versucht habe, diese politische Herausforderung „sachlich abzuarbeiten“. Die „großen Stolpersteine“ seien aus dem Weg geräumt. „Ja, die Arbeit am Counter wird bürokratischer, aber auf der jetzigen Gesetzesbasis wird es keine große Einschnitte geben“, behauptet Fiebig.

Einen Seitenhieb auf die Arbeit anderer Verbände bei der Umsetzung der EU-Pauschalreiserichtlinie konnte sich Fiebig nicht verkneifen: „Mit Krawall kann man keine Politik machen.“ Der DRV sei der führende touristische Verband, er könne in der Politik etwas bewegen.
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