Reisevertrieb

DRV-Tagung: Wünsche an die Politik

Bezog in Ras Al Khaimah klare Position: DRV-Präsident Norbert Fiebig, hier bei der gestrigen Auftaktveranstaltung

Bezog in Ras Al Khaimah klare Position: DRV-Präsident Norbert Fiebig, hier bei der gestrigen Auftaktveranstaltung. Foto: mg

Bezog in Ras Al Khaimah klare Position: DRV-Präsident Norbert Fiebig, hier bei der gestrigen Auftaktveranstaltung

Bezog in Ras Al Khaimah klare Position: DRV-Präsident Norbert Fiebig, hier bei der gestrigen Auftaktveranstaltung. Foto: mg

Mit sechs Forderungen an die Politik hat DRV-Präsident Norbert Fiebig zum Auftakt der 67. Jahrestagung des Deutschen Reise Verbandes (DRV) die Unzufriedenheit der Branche mit den Rahmenbedingungen in der Touristik zum Ausdruck gebracht. „Wir wollen keine Subventionen und auch keine Sonderregelungen. Was wir wollen, ist ein fairer Wettbewerb“, sagte Fiebig vor rund 500 Touristikern.

Ganz oben auf der Agenda steht für Fiebig, „den Unsinn der gewerbesteuerlichen Hinzurechnung von Hotelleistungen zu stoppen“ (siehe ta 47, Seite 5). Denn während Veranstalter von den Finanzämtern für Hotelbuchungen zur Kasse gebeten würden, müssten Online-Vermittler wie HRS keinen Cent bezahlen, stellte Fiebig einmal mehr klar. Die vom DRV und anderen Verbänden als „Urlaubssteuer“ gebrandmarkte Abgabe sei eine klare Wettbewerbsverzerrung, die sich auch negativ auf den Reisebüro-Vertrieb auswirke.

Mit Blick auf das neue Pauschalreisegesetz fordert der DRV-Präsident, die Praxistauglichkeit im Blick zu behalten und „kleinen und mittelständischen Reisebüros und Veranstaltern zu helfen, wenn es zu besonderen Härten kommen sollte“.

Hoffnung, dass sich an dem Gesetz noch etwas zu Gunsten der Reisebüros ändern könne, hat Fiebig nicht mehr. Eher gehe es jetzt darum, dass das Gesetz nicht „noch weiter gedreht“ werde. Der Druck der Verbraucherschützer jedenfalls sei nicht zu unterschätzen.

Klare Worte fand Fiebig auch zur Sonntagsarbeit in den Callcentern, die derzeit zur Disposition steht: „Kunden, die im Internet einen Rund-um-die-Uhr-Service gewohnt sind, wollen auch am Wochenende über ihre Reisen reden.“ Und Geschäftsreisende müssten bei kurzfristigen Änderungen auch am Wochenende umbuchen können. „Wenn sie das nicht mit einem Callcenter in Deutschland tun dürfen, verschwinden nicht die Kunden, sondern die Callcenter“, mahnte der DRV-Präsident.

Weitere Forderungen des DRV an die Politik sind das Abschaffen der Luftverkehrssteuer und eine Insolvenzabsicherung für Fluggesellschaften. Diese müsse jedoch weltweit eingeführt werden, um den Wettbewerb nicht noch weiter zu verzerren. Eine wichtige Rolle könne dabei die Iata spielen, meinte Fiebig.

Um all diese Themen anzugehen, wünscht sich der DRV-Präsident von der künftigen Bundesregierung einen Tourismusbeauftragten. Dieser solle sich mit einem entsprechenden „Unterbau an Mitarbeitern“ ausschließlich um die Belange der Touristik mit ihren knapp drei Millionen Beschäftigten kümmern.
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