Reisevertrieb

RTK: Bösl übt harsche Kritik an Veranstaltern

Thomas Bösl fordert mehr Unterstützung für Reisebüros

Thomas Bösl fordert mehr Unterstützung für Reisebüros. Foto: RTK

Thomas Bösl fordert mehr Unterstützung für Reisebüros

Thomas Bösl fordert mehr Unterstützung für Reisebüros. Foto: RTK

Mit einem überraschenden Vorstoß versucht Thomas Bösl, Chef der Reisebüro-Kooperation RTK, die Touristik wach zu rütteln. „Die Branche muss an einer Margenverbesserung für den stationären Vertrieb arbeiten“, unterstreicht Bösl seine Forderung, dass sich Veranstalter künftig offener für Gespräche über Provisionsverbesserungen zeigen sollten.

Dabei wendet sich der Vertriebsexperte mit deutlichen Worten an die Branche: „Die Belastung am Counter hat in den vergangenen Monaten durch Airline- und Veranstalter-Insolvenzen vertretbare Grenzen überschritten.“ Und das werde sich in nächster Zeit kaum ändern: Laut Bösl wird auch im laufenden Jahr die unbezahlte Arbeit aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung und des neuen Pauschalreiserechts weiter zunehmen. Deshalb seien Reiseveranstalter, Fluggesellschaften und weitere Produzenten aufgefordert, Reisebüros besser zu unterstützen.

Auch mit Kritik spart Bösl nicht: Viele Veranstalter delegierten ihre Arbeit an die Vertriebspartner, ohne dafür zu bezahlen, so der RTK-Geschäftsführer. „Einerseits haben ungelöste Probleme wie Reiseunterlagen, uneinheitliche Gepäckregelungen oder permanente Veränderungen von Flugzeiten zugenommen, andererseits sind die Provisionen höchstens stabil geblieben.“

Bösl hebt auch die immense Bedeutung des stationären Vertriebs hervor: „Nur durch die Mehrarbeit im Reisebüro konnten in der Vergangenheit gemeinsame Kunden zufriedengestellt und enormer Schaden von der Branche ferngehalten werden.“ Die Veranstalter hätten in den vergangenen Monaten immer betont, dass Reisebüros die „wichtigsten Vertriebspartner“ seien. „Dieses verbale Lob muss sich nun in einer verbesserten Vergütung ausdrücken“, fordert Bösl.
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