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Online brummt – aber nicht überall

Immer mehr Deutsche buchen Hotels und Flüge online. Pauschalreisen bleiben eine Macht der Reisebüros

Immer mehr Deutsche buchen Hotels und Flüge online. Pauschalreisen bleiben eine Macht der Reisebüros. Foto: Web.de

Mit teilweise deutlichen Umsatzzuwächsen haben die großen Online-Reisebüros ihr Geschäft in diesem Jahr weiter ausgebaut. Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge stieg der Umsatz in den Abreisemonaten Mai bis Oktober um insgesamt 16,2 Prozent, während der klassische Vertrieb im gleichen Zeitraum "lediglich" um rund 9 Prozent wuchs.

Allerdings zeichnet sich dabei ab, was sich schon im vergangenen Geschäftsjahr angedeutet hatte: Aus Sicht der Reiseveranstalter wachsen die Onliner nur noch parallel zum klassischen Vertrieb. Und zum Teil müssen sie sogar Federn lassen. "Der stationäre Vertrieb ist 2012 leicht stärker gewachsen als der Online-Vertrieb", berichtet etwa Schauinsland-Geschäftsführer Gerald Kassner. Bei der Rewe Pauschaltouristik stagniert das Geschäft über Online-Portale, sagt Geschäftsführer Sören Hartmann.

Internet-Riesen wie Holidaycheck, Ab-in-den-Urlaub.de und Weg.de stört das nicht. Während ihre Online-Konkurrenz bei den Veranstaltern zuletzt ins Minus rutschte, legen sie kontinuierlich zu. Für Portale wie Expedia ist die Zusammenarbeit mit Veranstaltern ohnehin nur ein Nebenschauplatz: Das Hauptgeschäft wird mit der Vermittlung von Hotels sowie mit dem Veranstalterprodukt Click & Mix gemacht.

Über alles hinweg kommt der Online-Reisemarkt in Deutschland derzeit auf ein Volumen von etwas mehr als 13 Milliarden Euro. Getrieben wird er vor allem durch den Direktvertrieb von Leistungsträgern wie Airlines und Deutscher Bahn. Sie erwirtschaften inzwischen Online-Umsätze von rund sieben Milliarden Euro.

Die klassischen Reisebüro-Portale kommen auf etwas mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz, das sind rund 18 Prozent Anteil am Online-Reisemarkt. Nahezu ohne Entwicklung sind die Veranstalterportale, die rund 0,7 Milliarden Euro einnehmen und seit 2009 kaum an Umsatz zulegen konnten.
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