Verkehr

Fährpreise auf Nord- und Ostsee steigen

Pro Schiff dürften 2,5 Millionen Euro Mehrkosten pro Jahr entstehen, kalkuliert TT-Line

Pro Schiff dürften 2,5 Millionen Euro Mehrkosten pro Jahr entstehen, kalkuliert TT-Line. Foto: TT-Line

Fährüberfahrten auf Nord- und Ostsee werden 2015 bei fast allen Reedereien spürbar teurer. Grund für den Preisanstieg sind die ab 1. Januar 2015 geltenden, strengeren Umweltauflagen in den so genannten Schwefelemissionsüberwachungs-Gebieten (Seca). Wie hoch die Umlage ausfallen wird, sei derzeit „nicht kalkulierbar“, sagt Hans-Heinrich Conzen, Geschäftsführer von TT-Line. Er schätzt die jährliche Mehrbelastung für die Reederei pro Schiff auf 2,5 Millionen Euro.

Bei Scandlines hofft CEO Morten Haure-Petersen „nicht zu sehr auf die Preise drücken zu müssen“. Ihm zufolge investiert die Reederei, die unter anderem zwischen Rostock und Gedser verkehrt, rund 42 Millionen Euro in Umweltmaßnahmen. „Irgendwie muss dieses Geld bezahlt werden. Wie ist aber noch nicht entschieden.“

Kräftig investieren musste auch Stena Line. Denn die Überfahrten, beispielsweise zwischen Kiel und Göteborg sowie zwischen Rostock und Trelleborg, werden für das Unternehmen im kommenden Jahr deutlich teurer. „Wir erwarten, dass die reinen Einkaufskosten um rund 30 Prozent und die Ticket-Preise für den Endkunden um drei bis vier Prozent steigen werden“, so Hardy Puls, für das Passage-Geschäft in Deutschland verantwortlich. Damit seien die Kosten aber nicht gedeckt.

Ganz ohne Preiserhöhungen für Urlaubsreisende will Color Line Ende August in den Verkauf für 2015 starten. Es gebe keine Preisanpassungen wegen der Umweltinvestitionen im touristischen Bereich, die Ticket-Preise würden nicht erhöht, versichert die Reederei. Die Frachtsparte allein soll die Mehrkosten stemmen.

Mehr zum Thema lesen Sie im „Fähren“-Special der heute erscheinenden ta-Ausgabe.
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