Verkehr

Veranstalter: Nicht alle geben LH-Gebühr weiter

Ab sofort kosten Lufthansa-Buchungen 16 Euro mehr - auch bei vielen Veranstaltern

Ab sofort kosten Lufthansa-Buchungen 16 Euro mehr - auch bei vielen Veranstaltern. Foto: Lufthansa

Trotz aller Proteste führt die Lufthansa Group am heutigen Dienstag für alle Tickets eine GDS-Gebühr von 16 Euro ein. „Wir sehen, dass der Markt für diese Innovation und Veränderung bereit ist“, meint LH-Vertriebschef Jens Bischof. Für die Direktanbindung von Vertrieb und Großunternehmen an das Lufthansa-System stellt er „in naher Zukunft“ neue IT-Lösungen in Aussicht. Unter anderem will das Unternehmen Concur Direktbuchungen über seine Business-Travel-Plattform ermöglichen.

Anders sieht es in der Touristik aus: Für die Reiseveranstalter kommt ein Direktanschluss vorerst nicht in Frage. „Zum jetzigen Zeitpunkt kann nicht auf ein GDS verzichtet werden, da die alternative Anbindung nicht den gesamten erforderlichen Content enthält“, heißt es etwa bei FTI.

Entsprechend werden bei allen großen Veranstaltern ab sofort 16 Euro mehr für Neubuchungen von Flügen bei Lufthansa, Swiss, Austrian und Brussels Airlines berechnet. Das gilt für TUI, Thomas Cook, DER Touristik, FTI, Alltours und Schauinsland-Reisen. Auch die dynamischen Veranstalter wie V-Tours, JT Touristik und LMX Touristik reichen die GDS-Gebühr an die Kunden weiter.

Kleinere Veranstalter verfahren zum Teil anders. So erheben Gebeco, Ikarus Tours, Wikinger Reisen, Chamäleon Reisen und der Flusskreuzfahrtenanbieter Arosa vorerst keinen Aufschlag. Bei den Erlebnisreisespezialisten soll die GDS-Gebühr dann in den Programmen für 2016 eingepreist werden. Studiosus berechnet bei Buchungen für die Lufthansa Group ab 1. Oktober einen Aufschlag von 20 Euro. Erst ab Januar 2016 sind die GDS-Gebühren auch hier im Preis inbegriffen.

Im Consolidator-Bereich bieten Aerticket und der FTI Ticketshop Reisebüros neben dem herkömmlichen Buchungsweg über GDS eine Alternative ohne die neue Gebühr an. Dabei werden die Buchungen per Direct Connect direkt im Lufthansa-System vorgenommen. Eine nahtlose Weitergabe der Daten an das Mid- und Backoffice ist dabei aber nicht möglich.
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