Verkehr

Camper: Verwirrung um Führerscheine

Verwirrung: Dürfen mit dem neuen Führerschein alle Camper gefahren werden oder nicht?

Verwirrung: Dürfen mit dem neuen Führerschein alle Camper gefahren werden oder nicht? Foto: Dertour

Welchen Führerschein brauchen Wohnmobilurlauber, um einen Camper zu lenken? Widersprüchliche Aussagen von Reiseveranstaltern und dem Deutschen Reise Verband (DRV) zu diesem Thema sorgen momentan in der Branche für Verunsicherung.

In einer Mitteilung an seine Mitglieder hat der DRV jüngst darauf hingewiesen, dass Besitzer der Führerschein-Klasse B nur Fahrzeuge mit maximal 3,5 Tonnen Gesamtgewicht fahren dürfen. Die Regelung sei „insbesondere im Hinblick auf die Anmietung von Campern in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland eine wichtige Einschränkung“, heißt es beim Verband.

Hintergrund: Gerade die großen „Motorhomes“ in Nordamerika sind oft schwerer als 3,5 Tonnen. Wer noch den alten „Lappen“ hat, ist aber fein raus: Der bis zum 31. Dezember 1998 ausgegebene Führerschein der Klasse 3 erlaubt nach wie vor das Führen von Fahrzeugen bis 7,5 Tonnen.

Auch die Camper-Spezialisten von DER Touristik Frankfurt weisen auf die Problematik hin – schließlich können bei Nichtbeachten der Beschränkung Strafen wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie der Wegfall des Versicherungsschutzes drohen. Die Veranstalter Dertour, Meier‘s Weltreisen und ADAC Reisen ergänzen aber, dass Inhaber des neuen Führerscheins Klasse B Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dann fahren können, wenn sie eine zusätzliche Berechtigung der Klasse C besitzen.

Widerspruch kommt von FTI: Da die Beschränkung bei den neuen Führerscheinen nur für die EU gelte, sei die Anmietung von Campern und Wohnmobilen in den Ländern USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika und Namibia weiterhin möglich. „Nach Informationen unserer Versicherung und unserer Vermieter können wir allen Führerscheininhabern der Klasse B eine volle rechtliche Absicherung und einen 100-prozentigen Versicherungsschutz gewährleisten“, so Produktchef Oliver Albrecht.