Verkehr

LH-Zuschlag: Business Traveller steuern um

Lufthansa verliert durch den GDS-Zuschlag Firmenkunden, meinen DRV und VDR

Lufthansa verliert durch den GDS-Zuschlag Firmenkunden, meinen DRV und VDR.<br>Foto: Lufthansa

Der vor rund 100 Tagen eingeführte GDS-Zuschlag der Lufthansa veranlasst Firmenkunden offenbar dazu, ihr Buchungsverhalten zu verändern und mehr bei konkurrierenden Airlines zu buchen. Dies ist das Ergebnis von Umfragen, die vom Deutschen Reise Verband (DRV) und dem Geschäftsreiseverband VDR vorgestellt wurden.

So haben laut einer aktuellen DRV-Trendabfrage unter seinen Mitgliedern fast 75 Prozent der befragten Reisebüros, Ticketgroßhändler sowie Reiseveranstalter berichtet, dass sich das Buchungsverhalten ihrer Kunden durch die Einführung der so genannten Distribution Cost Charge (DCC) verändert hat. Dabei hätten über 40 Prozent angegeben, dass sich das Verhalten „stark bis sehr stark verändert“ habe.

Dabei scheint die Buchung über die LH-Websites keine Alternative zu sein: Einer weiteren Befragung der Global Business Travel Association (GBTA) zufolge nutzen mehr als 90 Prozent der Unternehmen nicht die Direktbuchungsmöglichkeiten der Kranich-Airline. „Auf Grundlage der Ergebnisse gehen wir davon aus, dass es bei Flugbuchungen zu Marktverschiebungen kommen wird“, sagt DRV-Vorstand Stefan Vorndran. Daher rufen VDR und DRV die Lufthansa gemeinsam dazu auf, ihr weiteres Vorgehen den Bedürfnissen des Marktes anzupassen und die Einführung der DCC zu überdenken.

Lufthansa hält entgegen, dass aus Sicht des Konzerns bisher „kein Wegsteuern erkennbar“ sei. Im Gegenteil: Nach ersten Erkenntnissen seien seit September je nach Markt häufiger Tickets über den Online-Eigenvertrieb gebucht worden. Zudem habe die Lufthansa-Gruppe keine Rückgänge bei der allgemeinen Buchungsentwicklung aufgrund der DCC-Einführung verzeichnet.

Das Unternehmen unterstreicht erneut, dass es „intensiv am Aufbau moderner, alternativer Verkaufskanäle“ arbeite, die als direkte Anbindung an das Angebot der Lufthansa Group zu verstehen seien. So sei man derzeit mit zwei Großunternehmen dabei, eine Direct-Connect-Lösung zu realisieren.
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