Verkehr

Lufthansa als großer Gewinner?

Verleibt sich Lufthansa noch mehr von Air Berlin ein? Unmöglich scheint dies nicht

Verleibt sich Lufthansa noch mehr von Air Berlin ein? Unmöglich scheint dies nicht. Foto: Lufthansa

Lufthansa könnte der große Gewinner des anstehenden Kurswechsels von Etihad in Europa werden. Denn so wie es derzeit aussieht, verliert die Airline aus Abu Dhabi immer mehr die Geduld mit ihren Partnern. Zusätzlich zum bereits angekündigten Leasing von 38 Air-Berlin-Jets durch die Lufthansa-Billigtochter Eurowings wird bei Etihad derzeit offenbar diskutiert, die übrigen 75 Jets von Air Berlin bei Lufthansa einzubringen und sich im Gegenzug über eine Kapitalerhöhung an dem Konzern zu beteiligen. Die erste Voraussetzung dafür ist bereits geschaffen: Am 1. Februar übernimmt der Lufthansa-Manager und frühere Germanwings-Chef Thomas Winkelmann den Chefposten bei Air Berlin. Der gescheiterte Sanierer und frühere Thomas-Cook-Chef Stefan Pichler geht nach Australien zurück. Eine weitere Voraussetzung wäre nach Informationen des Magazins Spiegel, dass die arabischen Gesellschafter ihren Ableger Air Berlin entschulden „und zusätzlich noch Geld zahlen, um auf eine Beteiligung von mindestens zehn Prozent an der Lufthansa zu kommen“. Etihad hält derzeit knapp 30 Prozent an Air Berlin. Als Vorbild könnte nach Informationen des Spiegel die Dachgesellschaft von British Airways und Iberia dienen. An ihr hält Qatar Airways einen Anteil von 20 Prozent. Nach diesem Modell könnte auch eine weitere insolvenzgefährdete Beteiligung von Etihad gerettet werden: Alitalia. Sie würde in diesem Fall ebenfalls bei Lufthansa andocken. Werden die Pläne von Etihad und Lufthansa umgesetzt, dann könnte das Jahr 2017 zu einem Abschiedsjahr für Air Berlin werden. Denn bereits beschlossen ist, dass neben dem Leasing-Vertrag mit Eurowings fünf weitere Air-Berlin-Jets an Austrian Airlines gehen und das gesamte touristische Geschäft zum Sommerflugplan an Fly Niki übertragen wird. Infos dazu gibt es hier.
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