Verkehr

Deutsche Bahn siebt Agenturen aus

Agenturvertrieb in Sinkflug: Mehrere hundert Reisebüros haben im letzten Jahr ihre DB-Lizenz zurückgegeben.

Agenturvertrieb in Sinkflug: Mehrere hundert Reisebüros haben im letzten Jahr ihre DB-Lizenz zurückgegeben. Foto: rie

Agenturvertrieb in Sinkflug: Mehrere hundert Reisebüros haben im letzten Jahr ihre DB-Lizenz zurückgegeben.

Agenturvertrieb in Sinkflug: Mehrere hundert Reisebüros haben im letzten Jahr ihre DB-Lizenz zurückgegeben. Foto: rie

Die Zahl der Reisebüros mit DB-Agentur ist 2016 deutlicher als in den Vorjahren gesunken. Nach Angaben von DB Vertrieb hatten Ende vergangenen Jahres nur noch 2.245 Büros eine Bahn-Lizenz. Das waren über 300 Agenturen oder rund zwölf Prozent weniger als im Vorjahr.

Ein Teil des Rückgangs beruhe auf eine „bewusste Konsolidierung“, erklärt Marion Brückmann, bei der Deutschen Bahn verantwortlich für den personenbedienten Vertrieb. Demnach gab es in Absprache mit den Reisebüro-Ketten 115 Lizenzrückgaben unter anderem in Gebieten, wo es ein Überangebot an DB-Agenturen gegeben hat.

Ob der starke Rückgang der Reisebüro-Partner – wie beim DRV-Bahnausschuss vermutet – auch im Zusammenhang mit dem seit Jahresbeginn geltenden, neuen Bahn-Provisionsmodell steht, bleibt indes unklar. Brückmann betonte aber, durch die „marktgerechten Vergütungskonditionen“ sei die Präsenz der Agenturen in der Fläche weiterhin gesichert.

Wie schon seit einigen Jahren ging entsprechend auch die Umsatzquote des stationären Vertriebs weiter zurück. So betrug der Anteil der DB-Agenturen an den Gesamteinnahmen 2016 nur noch 8,3 Prozent und die der Reisezentren 17,3 Prozent. Hingegen legte der Vertriebskanal Online/Mobile weiter zu auf inzwischen über 35 Prozent.

Unterdessen treibt die Bahn ihr wichtigstes Vertriebsprojekt der kommenden Jahre weiter voran. Unter dem Programmnamen „Vendo“ soll bis Ende 2019 eine erneuerte Vertriebsplattform geschaffen werden, die alle Verkaufskanäle im Sinne eines Omnichannel-Vertriebs einbezieht. Vorgesehen sind demnach 56 Maßnahmen, um die IT-Landschaft zu modernisieren und den Ticket-Verkauf deutlich zu vereinfachen. Investiert werden nach Angaben von Mathias Hüske, Chef des digitalen Vertriebs, rund 130 Millionen Euro.