Verkehr

Air Berlin/Niki: Greift Lufthansa zu?

Lufthansa möchte schon nächste Woche einen Deal mit Air Berlin abschließen

Lufthansa möchte schon nächste Woche einen Deal mit Air Berlin abschließen. Foto: Andreas Wiese / Flughafen Düsseldorf

Lufthansa möchte schon nächste Woche einen Deal mit Air Berlin abschließen

Lufthansa möchte schon nächste Woche einen Deal mit Air Berlin abschließen. Foto: Andreas Wiese / Flughafen Düsseldorf

Könnte jetzt bei der Aufteilung der Air-Berlin-Gruppe alles ganz schnell gehen? Laut mehreren Presseberichten hat es Lufthansa sehr eilig, den größten Teil des insolventen Carriers zu übernehmen. Demnach sollen am heutigen Freitag die Verhandlungen zwischen Air Berlin und Lufthansa beginnen, die Kranich-Airline wolle schon nächste Woche den Deal festzurren.

Laut Süddeutscher Zeitung will Lufthansa rund 90 Jets von Air Berlin übernehmen, darunter auch die meisten der 17 Langstreckenmaschinen. Sie sollen dann in die Low-Cost-Marke Eurowings integriert werden. Laut Spiegel geht es nur um rund 70 Flugzeuge.

Allerdings wäre es überraschend, wenn die Lufthansa-Pläne ohne weiteres kartellrechtlich genehmigt würden. „Lufthansa müsste für eine Genehmigung der Fusion mit strengen Bedingungen und Auflagen rechnen“, hat bereits Achim Wambach, der Vorsitzende der Monopolkommission, zu bedenken gegeben. Und auch die Wettbewerbshüter der EU haben bei der Air-Berlin-Aufteilung mitzureden.

Ohnehin gibt es neben Lufthansa noch weitere Interessenten: Zumindest auf die Air-Berlin-Tochter Niki haben auch andere Airlines ein Auge geworfen. Der österreichsiche Ferienflieger, der in Deutschland fast den gesamten touristischen Verkehr von Air Berlin übernommen hat, fliegt mit 21 eigenen Jets und 14 von TUI Fly geleasten Maschinen.

Interesse soll der britische Billigflieger Easyjet haben, aber auch Thomas Cook und Condor haben verlauten lassen: „Wir sind bereit, eine aktive Rolle bei möglichen Auffanglösungen zu spielen.“

Und auch TUI ist in die Gespräche zwischen Air Berlin und Lufthansa einbezogen. Der Konzern hatte bereits im vergangenen Jahr Pläne für einen neuen Ferienflieger unter Einbeziehung von Niki vorgelegt. Das Projekt scheiterte dann vorerst an der Absage von Etihad Airways.
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