Verkehr

Air Berlin: Sanierer warnen vor Niki-Pleite

Die ausstehende Entscheidung aus Brüssel zur geplanten Teilübernahme von Air Berlin durch Lufthansa muss nach Auffassung der Sanierungsbeauftragten noch vor Weihnachten über die Bühne gehen. Wenn die Europäische Kommission bis 21. Dezember grünes Licht für den Kauf der Air-Berlin-Tochter Niki gebe, könne der Verkauf erfolgreich abgeschlossen werden, teilte der Gläubigerausschuss von Air Berlin mit.
Komme dieser Zeitplan jedoch ins Rutschen, müsse der österreichische Ferienflieger „umgehend Insolvenz anmelden“. Dies würde bedeuten, „dass kurz vor Weihnachten 1.000 Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren, zehntausende Passagiere stranden und hunderttausende Tickets ihre Gültigkeit verlieren“, mahnte das Gremium.
Aus Wettbewerbsgründen steht die EU-Kommission den Übernahmeplänen von Lufthansa bislang skeptisch gegenüber, obwohl die Kranich-Airline bereits Zugeständnisse wie die Abgabe von Slots an Konkurrenten gemacht hat. Sollte sich Brüssel entscheiden, in eine vertiefte Prüfung einzusteigen, die weitere 90 Werktage dauert, dürfte sich LH vom Niki-Deal zurückziehen und die Zwischenfinanzierung der angeschlagenen Airline einstellen.
Auch der Generalbevollmächtigte Frank Kebekus, der im Auftrag der EU noch einmal andere potenzielle Interessenten befragt hatte, sieht keine Alternative zur Übernahme durch Lufthansa: „Das Ergebnis ist eindeutig: Die britische IAG hat uns schriftlich mitgeteilt, dass sie kein Kaufinteresse mehr an Niki hat. Auch die erneuten Gespräche mit dem Bieterkonsortium um den Reiseveranstalter Thomas Cook haben bisher nicht ansatzweise zur Unterbreitung eines tragfähigen Alternativangebots geführt.“
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