Verkehr

Lufthansa: Niki-Deal ist geplatzt

Was nun, Niki? Lufthansa wird die Air-Berlin-Tochter nicht übernehmen

Was nun, Niki? Lufthansa wird die Air-Berlin-Tochter nicht übernehmen. Foto: Air Berlin

Was nun, Niki? Lufthansa wird die Air-Berlin-Tochter nicht übernehmen

Was nun, Niki? Lufthansa wird die Air-Berlin-Tochter nicht übernehmen. Foto: Air Berlin

Die Pläne von Lufthansa zur Übernahme der Air-Berlin-Tochter Niki sind gescheitert. Nachdem die EU-Wettbewerbskommission einer Genehmigung trotz Zugeständnissen weiterhin ablehnend gegenübersteht, soll die Teilübernahme von Air Berlin „ohne den Erwerb von Niki“ weiterverfolgt werden, wie die Kranich-Airline mitteilt.

Statt mit den Niki-Maschinen will die Lufthansa-Gruppe nun „die geplante Ausweitung des Punkt-zu-Punkt-Geschäfts verstärkt durch organisches Wachstum der Eurowings-Gruppe“ umsetzen. Dazu werden die Teile des Kaufpreises für Niki, die bislang nicht in die Brückenfinanzierung des angeschlagen Ferienfliegers geflossen sind, für diesen Kapazitätsaufbau genutzt. „Wirtschaftlich führt dies für die Lufthansa Group zu einem vergleichbaren Ergebnis“, heißt es in der Mitteilung von Lufthansa.

Das wird für Niki voraussichtlich dramatische Folgen haben. Da Lufthansa nun die Zwischenfinanzierung einstellen wird, muss Niki wohl rasch Insolvenz anmelden. Zuvor hatte bereits der Gläubigerausschuss von Air Berlin gewarnt, dass dadurch nicht nur 1.000 Mitarbeiter ihre Jobs los sind, sondern auch „zehntausende Passagiere stranden und hunderttausende Tickets ihre Gültigkeit verlieren“. In einer Pflichtmitteilung von Air Berlin an die Börse heißt es, dass derzeit „Verwertungsalternativen für die Niki Luftfahrtgesellschaft GmbH“ geprüft werden.

Auch Lufthansa selbst könnte Probleme bekommen, denn durch den Wegfall der Niki-Maschinen fehlen vor allem der Billig-Tochter Eurowings Kapazitäten für neue Flüge im kommenden Jahr.

An der Air-Berlin-Tochter Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) ist LH aber weiterhin interessiert und bereit, „auf zahlreiche Slots“ zu verzichten. Die überarbeiteten Zusagen sollen noch heute bei der EU-Kommission eingereicht werden.
Anzeige