Verkehr

Niki: Fluggastportal geht gegen Übernahme vor

Der Fall Niki könnte noch komplizierter werden – jetzt hat das Fluggastportal Fairplane Beschwerde gegen die Übernahme durch die IAG eingereicht

Der Fall Niki könnte noch komplizierter werden – jetzt hat das Fluggastportal Fairplane Beschwerde gegen die Übernahme durch die IAG eingereicht. Foto: Niki

Der Fall Niki könnte noch komplizierter werden – jetzt hat das Fluggastportal Fairplane Beschwerde gegen die Übernahme durch die IAG eingereicht

Der Fall Niki könnte noch komplizierter werden – jetzt hat das Fluggastportal Fairplane Beschwerde gegen die Übernahme durch die IAG eingereicht. Foto: Niki

Die Aufteilung der Insolvenzmasse von Air Berlin könnte noch deutlich komplizierter werden als bisher. Das österreichische Fluggastrechteportal Fairplane hat beim Amtsgericht in Berlin-Charlottenburg Beschwerde gegen das Insolvenzverfahren und somit indirekt gegen den Verkauf der österreichischen AB-Tochter Niki an die Luftfahrtgruppe IAG eingelegt. Zugleich will das Unternehmen das Niki-Insolvenzverfahren nach Österreich verlagern.

„Sollte die Beschwerde vor dem Amtsgericht Charlottenburg Erfolg haben, wäre der Verkauf von Niki an IAG im Höchstmaß gefährdet“, sagte ein Sprecher des Air-Berlin-Insolvenzverwalters Lucas Flöther laut Medienberichten. Eine Entscheidung des Gerichts wird für den morgigen Donnerstag erwartet.

Der Ferienflieger ist vergangene Woche für 20 Millionen Euro an die spanisch-britische Airline-Gruppe IAG verkauft worden. Wegen des vergleichsweise geringen Kaufpreises wird dieser Deal inzwischen heftig kritisiert.

Fairplane hat am Dienstag außerdem einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens für Niki beim österreichischen Landesgericht Korneuburg eingereicht, um so die Ansprüche „von tausenden geschädigten Passagieren“ besser durchzusetzen. Eine Durchführung in Österreich gewährleiste „ein Verfahren abseits der Interessen der Muttergesellschaft Air Berlin in Deutschland“, so das Fluggastportal.

Trotz erheblicher Bedenken wegen möglicher Interessenkonflikte sei Air-Berlin-Insolvenzverwalter Flöther Mitte Dezember 2017 auch zum vorläufigen Insolvenzverwalter von Niki bestellt worden, kritisiert das Portal weiter. Und es tauchten „jeden Tag neue Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Air-Berlin- und Niki-Verkauf auf“.

Derweil hat das Verkehrsministerium in Österreich die Betriebsgenehmigung, die am heutigen Mittwoch ausgelaufen wäre, um drei Monate verlängert, wie die Nachrichtenagentur APA meldet. Damit sollen die Niki-Slots an den Flughäfen gesichert werden, um Zeit bis zur Übernahme zu gewinnen.
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