Tansania

Tansania: Vom Elefant an den Strand

Urlaub zwischen Strand und Savanne.

Urlaub zwischen Strand und Savanne. Foto: bk

Neue Routen führen abseits der Trampelpfade

Giraffen recken ihre Hälse. Eine Herde Gnus trabt zu ein paar Dornenbüschen. Die Wolken reißen auf. Der Blick nach Süden auf den Gipfel des Kilimandscharo ist spektakulär. Wir sind im Norden Tansanias unweit der Grenze zu Kenia. Auch in der kargen Savanne abseits der Nationalparks zeigen sich viele Tiere.

Die Besucher in den zwei Geländewagen spüren ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Stundenlang haben sie kein anderes Fahrzeug gesehen. Ab und zu lugen hinter Anhöhen ein paar Hütten der Massai hervor, die ihre Rinder und Ziegen hüten. 1961 haben in dieser Gegend John Wayne und Hardy Krüger für den Hollywood-Klassiker „Hatari“ Elefanten und andere Großtiere gefangen. Nun noch ein Elefant vor der Kamera, das wäre schön. „Geduld, wir müssen suchen“, sagt Jörg Gabriel. Er deutet auf frische große Fußabdrücke, fährt vorsichtig durch das Dickicht. Der 38-Jährige hat kürzlich in der Nähe auf einem Hügel sein Kilimanjaro Safari Camp errichtet, ein paar Zelte mit Komfort und Champagner zum Sundowner. Der deutsche Ranger, Autor und TV-Betreuer betreibt mit seiner Frau Marlies weiter im Süden am Rande des Arusha Nationalparks die Hatari Lodge. Die Farm hatte Schauspieler Hardy Krüger aufgebaut. Der Blick von der Terrasse auf Giraffen, Büffel, Warzenschweine und den Kilimandscharo ist spektakulär. Einsam ist es im Mkomazi Nationalpark, wo auch Löwen und Leoparden leben und Nashörner angesiedelt werden. Die Menschen der Region zählen zu den ärmsten Tansanias. „Wir hoffen auf Touristen. Die bringen Jobs und Einkommen“, sagt ein Mitarbeiter von Babu?s Camp. Mit Flusspferden, Antilopen, Warzenschweinen, Kokospalmen, Sand und Strand glänzt der Saadani Nationalpark am Indischen Ozean. An der Mündung nahe der Saadani Lodge prusten Dutzende von Flusspferden. Costa Coucoulis, gebürtiger Grieche und Mitstreiter von Jörg Gabriel, ist positiv gestimmt: „Dank steigender Gästezahl kann ich mich im nahen Dorf engagieren. Wir machen behutsame Rundgänge, zeigen Afrika pur.“ Noch schleppend laufen die Tauchgeschäfte bei Kerstin Erler. Die junge Blondine aus Niedersachsen betreibt mit ihrem belgischen Freund Wim van den Bergh Kasa Divers Watersports weiter nördlich. „Wir sind neu hier im Geschäft. Die Zeit arbeitet für uns“, sagt sie. So sehen das auch ihre britischen Nachbarn James und Alex Balfour, Betreiber von The Tides Lodge. Urlauber können Faulenzen, Tauchen und Tee trinken, nicht nur um fünf Uhr. James serviert den Stammgästen persönlich. Weitere Infos finden sich unter www.hatarilodge.com, www.saadanilodge.com und www.thetideslodge.com.
Bernd Kubisch