Vietnam

Vietnam: Reiseerlebnisse im Reisboot

Die Mekong Eyes bietet 15 geräumige Doppelkabinen. Foto: bg

Mit dem Flussschiff Mekong Eyes unterwegs im Mekong-Delta

Eine Flussfahrt auf dem Mekong gehört zu den Highlights einer Vietnam-Reise. An Bord der Mekong Eyes können Passagiere den Alltag auf dem Mekong beobachten. Aus sicherer Distanz, denn es ist schwer was los auf dem langen Fluss, der von den Bergen Tibets kommt und sich nach 4.000 Kilometern ins Südchinesische Meer ergießt.

Benannt ist die Mekong Eyes nach dem Augenpaar, das traditionell jeden größeren Schiffsbug im Mekong-Delta ziert. Sie unternimmt zwei- und dreitägige Touren. An geraden Tagen beginnt die zweitägige Kreuzfahrt in Cai Be, zwei Stunden von Saigon entfernt, und endet nach rund 100 Kilometern, einer Übernachtung, mehreren Mahlzeiten und zwei Ausflügen in Can Tho. Dort beginnt an ungeraden Terminen die nächste Tour.

Lokale Handwerker haben einen traditionellen Reisfrachter aus edlem Tropenholz zum komfortablen Urlaubsschiff umgebaut. Auf dem 39 Meter langen Schiff sind 15 geräumige Doppelkabinen mit Dusche/WC, Klimaanlage, Ventilator und Panoramafenstern entstanden. Ein Restaurant mit Bar sowie das Sonnendeck laden zum Entspannen ein. „Stilvoller kann man das Delta nicht erfahren“, findet Albert Sham, Chef des in Mettmann ansässigen Spezialisten Asian Adventures. Die Mekong Eyes ist die luxuriösere Variante für Gäste, denen die typischen Sampan-Boote nicht komfortabel genug sind.

Das Mekong-Delta ist ein Labyrinth, dessen Wasserwege sich durch dichten Dschungel, Mangrovenwälder, Sümpfe und Reisfelder ziehen. Der Strom und seine Nebenarme prägen das Leben von mehr als 13 Millionen Vietnamesen, die am oder auf dem Wasser wohnen. Sie leben vom Fischfang oder bauen Reis, Früchte und Gemüse an.

Hoch beladene Händlerboote zischen vorbei, oft gelenkt von Frauen mit dem charakteristischen spitzen Strohhut Non auf dem Kopf und einem Mobiltelefon am Ohr.

In einem kleinen Ort gehen die Passagiere der Mekong Eyes an Land, schlendern durch Obstgärten und Reisfelder und probieren Früchte, die eine Bäuerin anbietet. Am nächsten Morgen geht es auf Sampan-Booten zum schwimmenden Markt von Cai Rang, unweit der Provinzhauptstadt Can Tho. Dort beginnt das chaotische Treiben zu nachtschlafener Zeit: ein heilloses Menschen- und Bootsgewimmel. Hunderte Schiffe tuckern umher, beladen mit Süßkartoffeln, Melonen, Drachenfrüchten oder lebenden Hühnern. Später werden die Waren auf den Märkten von Can Tho feilgeboten. „Langnasen“ fallen dort auf und müssen sich mit Zeichensprache verständigen.
Barbara Goerlich
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