Korea

Feuer im Kochtopf

Exotische Küche: Der Reisende findet in Korea ...

Scharf und gesund: Koreas abenteuerliche Küche hat es in sich

... ganz andere Spezialitäten als in China, Japan oder Thailand. Foto: KTO

An die erste Begegnung mit einem koreanischen Kimchi erinnert sich manch ein Reisender besser als an das Gesicht der ersten Freundin. Weil es sich unerbittlich in die Erinnerung brennt. Das Kimchi wohl gemerkt, denn hinter dem unschuldigen eingelegten Kohl mit Rettich verbirgt sich eine geballte Portion Chili, die nicht nur dem Gericht selbst, sondern auch dem westlichen Genießer eine hübsche rötliche Farbe gibt.

Dass die koreanischen Köche ihren Landsleuten kulinarisch so einheizen, ist nicht ohne Grund: Im Winter treiben sibirische Winde die Temperaturen tief ins Minus, in Sachen Heizung können die traditionellen Häuser zudem kaum überzeugen. Kein Wunder, dass Korea die Chili-Schote, die im 16. Jahrhundert via Portugal und China nach Korea eingeführt wurde, mit Begeisterung in die lokale Kochkunst integrierte. Auch Knoblauch, Ingwer und andere prägnante Gewürze wandern hier großzügig in den Kochtopf.

Ist der erste Zungenbrand gelöscht (zum Beispiel mit weißem Reis), erweist sich die koreanische Küche daher als sehr geschmacksintensiv und bodenständig. Besagte Feuer-Beilage Kimchi ist immer dabei. Dazu werden vor allem Rind, Meeresfrüchte und Geflügel gereicht. Gründe, auch dem Reisenden die koreanische Küche ans Herz zu legen, gibt es genug: Sie ist so gesund wie kaum eine andere, und exquisit dazu.

Zudem teilen die Koreaner des Deutschen liebste Sommerleidenschaft: das Grillen! Und weil man es in Korea sogar im Restaurant tut - zum Beispiel mit dem eingelegten Bulgogi, das roh serviert und am Tisch gebraten wird -, sollte kein Barbecue-Meister diese Gelegenheit auslassen. Nur die Getränke sind ein wenig feiner als auf der Grill-Party zuhause. Nun, zumindest bis der erste Schnaps die Runde macht: Der grüne Tee des Landes ist viel gerühmt und wird sogar als Eissorte verkauft. Manchmal taucht er auch indirekt auf dem Speisezettel auf: Wer Samgyeopsal bestellt, bekommt Fleisch von Schweinen serviert, die mit Teeblättern gefüttert wurden.

Auf dem deutschen Markt gibt es bisher noch keine kulinarischen Touren für das Land, dafür aber allerhand lokale Angebote, die der Reisende oder das Reisebüro vor Ort dazu buchen können. Beispielsweise bei "O'ngo Food Tours" (www.ongofood.com), einem Veranstalter aus Seoul, der gleich eine Handvoll verschiedener Probiertouren im Programm hat. Die Kamera dürfen die Teilnehmer übrigens getrost zuhause lassen - sie werden sich auch so an das Menü erinnern.
Françoise Hauser