Spanien

Kanaren: Die glorreichen Sieben

Sehenswert im Norden Teneriffas: der Ort La Orotava im gleichnamigen Tal.

Sehenswert im Norden Teneriffas: der Ort La Orotava im gleichnamigen Tal. Foto: jm

Jede Kanarische Insel hat ihr eigenes Profil

Die Kanarischen Inseln, Europas Außenposten im Atlantik, bieten vier Flugstunden nah einen Schuss Exotik mit Palmen, Wüstendünen und Kamelen. Die Kanaren über einen Kamm zu scheren, ist jedoch falsch. Denn jede Insel hat ihr eigenes Profil. touristik aktuell zeigt, welche Insel für welchen Urlaubertyp geeignet ist.

El Hierro
Die fast vergessene Insel lockt Individualisten, da sie weit entfernt von ?allen Touristenströmen liegt; Liebhaber herber Naturlandschaften, denn 56 Prozent der Inselfläche ist geschützt und nahezu im Urzustand; und Taucher, weil gleich zwei Basen, ein Riff und artenreiche Meeresfauna gute Bedingungen bieten. Zu den Highlights zählen das 1.500 Meter hohe Tal El Golfo und der Leuchtturm Faro de Orchilla, der den westlichsten Punkt der Alten Welt markierte. Der grobe Sand der Playa de Verodal schimmert rötlich: immerhin eine Rarität.

Fuerteventura
Fuerte zieht Jeep-Fahrer an, die wüstenhafte Landschaften erkunden: etwa auf der Halbinsel Jandia. Neben Wassersportlern kommen auch FKK-Anhänger auf ihre Kosten: Die schönsten Strände – vielleicht sogar im ganzen Archipel – sind Playas de Sotavento, traumhaft golden und endlos lang, sowie Playas de Corra?lejo mit Sand und Dünen, so weit das Auge reicht. In Betancuria, der Hauptstadt der Konquistadoren, sieht man einen komplett erhaltenen historischen Dorfkern.

Gran Canaria
Die Taufpatin des Archipels ist die richtige Insel für Strand-Fans und Nachtschwärmer. Zu den Highlights gehören die Altstadt der Hauptstadt Las Palmas mit dem Stadtstrand Las Canteras. Nach der sichelförmigen Playa wurde die Copacabana in Rio de Janeiro angelegt. Touristischer Anziehungspunkt im Süden – und bestens am Counter bekannt – sind die zehn Kilometer langen Dünen und Strände von Maspalomas.

Lanzarote
Die Insel ist richtig für Liebhaber von Vulkanbergen und -landschaften und Freunden der Esoterik, weil von dort positive Kräfte ausgehen sollen. Athleten finden in Sportzentren wie dem Club La Santa Top-Programme. Keine Frage: Die Feuerberge mit Kratern, Kegeln und Lavafeldern, die Weinlandschaft La Geria, in der in schwarzen Lavafeldern Rebstöcke grünen, und die Stiftung des kanarischen Künstlers César Manrique muss man gesehen haben. Die Playas del Papagayo sind ein Traum für Individualisten, Adam und Eva.

La Gomera
Mit dem Boot geht es von Teneriffa nach La Gomera, wo Ruhesuchende richtig sind. Inselalltag herrscht dort noch wie anno dazumal. Blumenkinder und Alt-Hippies treffen am Strand von Valle Gran Rey auf gleichgesinnte Nostalgiker. Und Landhausgenießer finden hübsch restaurierte Bauernhöfe vor. Die Strände? Lohnen leider nicht.

La Palma
Wanderer fühlen sich auf La Palma wohl: Der 2.426 Meter hohe Roque de los Muchachos ist der höchste Berg der Insel. Die Caldera de Taburiente ein Kraterkessel, der von bis zu 1.600 Meter hohen, steil abfallenden Felswänden eingerahmt wird. La Palma ist keine Badeinsel, auch wenn es ein paar nette schwarzsandige Strandabschnitte gibt, etwa Puerto Naos oder Charco Verde.

Teneriffa
Die größte Kanarische Insel eignet sich für Windsurfer – sogar Weltmeister trainieren dort – und Mountainbiker, die sich am Pico del Teide vergnügen. Das Wahrzeichen der Kanaren ist mit 3.718 Metern der höchste Berg Spaniens. Nicht vergessen: das Orotava-Tal im Norden, das schon Alexander von Humboldt zu den schönsten Landschaften der Welt zählte. Bester Strand ist Las Teresitas: Er wurde vor der Bebauung bewahrt.

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