Malta

Maltas Fenster in die Vergangenheit

Zuschlagen erlaubt: Ritterspiele in Mdina.

Zuschlagen erlaubt: Ritterspiele in Mdina. Foto: ew

Während der Festivals lässt der Insel-Staat alte Zeiten aufleben  

Schaulustige scharen sich um die Kämpfer: Alt und Jung, Touristen wie Einheimische. Wenn in Mdina die Schwerter der Ritter klingen, geht es um Schaukämpfe in historischen Kostümen, geben Falkner Proben ihres Könnens und tummeln sich Ehrwürdige in eleganten Roben. Mdina, ehemalige Hauptstadt von Malta auf einem Hochplateau in der Inselmitte, bietet die optimale Kulisse für historische Festivitäten: ruhige Gassen, beschauliche Innenhöfe, barocke Fassaden. Jeder Stein atmet Geschichte, und davon hat Malta genug.

Angefangen bei der Steinzeit, über die Phöniker, Punier, Römer und Normannen bis zu den Johannitern und Briten reicht die wechselvolle Geschichte. Traditionsbewusstsein und Feierfreude der katholischen Malteser drücken sich vor allem bei den Heiligenfesten aus, doch auch die historischen Festlichkeiten bringen dem Besucher die maltesische Kultur näher.

So lädt Mdina im April zu einem Ausflug ins Mittelalter ein, während die Stadt gleichzeitig reich mit Blumen geschmückt wird. Im Oktober – in dem die Temperaturen die 20-Grad-Marke noch passieren – wirft Birgu einen Blick in die Geschichte. Die auch Vittoriosa genannte Stadt ist eine der „Three ?Cities“ auf drei Landzungen gegenüber der Hauptstadt Valletta. Als die Johanniter nach Malta kamen, wählten sie das ältere Birgu zu ihrer Hafenstadt. Am letzten Abend des dreitägigen Festes mit seinen Inszenierungen und Musikparaden zeigt sich „Birgu bei Kerzenschein“.

Die Einwohner stellen Kerzen in die Hauseingänge, auf die Fenstersimse, Dächer und entlang der Wege – der ganze Ort flackert wie zu Zeiten der Ritter. Auf dem Victory Square tanzt ein historisches Ensemble, an den Ständen drängeln sich die Besucher, um traditionelle Speisen zu kosten. Wer mitfeiern möchte: www.maltafestivals.com.
Elke Weiler
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