Malta

Malta: Das italienische England

Malta in britischem Rot. Foto: stock.xchng

Malta in britischem Rot. Foto: stock.xchng

Die Mittelmeerinsel zollt Nachbarn und Ex-Besatzern Tribut

Das Staunen beginnt gleich nach der Landung: Neben den englischen Wörtern stehen auch solche in einer exotischen Sprache mit zum Teil unbekannten Buchstaben. Etwa „Hrug“, was Ausgang bedeutet und mit einem Doppelbalken-H geschrieben wird. Merhba! Willkommen auf Malta, der kleinen Unbekannten im südlichen Mittelmeer! Zum maltesischen Archipel gehören außer der Hauptinsel noch die beiden kleineren Eilande Gozo und Comino sowie das winzige Cominotto.

In der Hauptstadt Valletta scheinen die Kuppeln der Kathedralen hinsichtlich ihrer Größe und Anzahl mit denen Roms wetteifern zu wollen. Historische Festungsmauern und museale britische Doppeldeckerbusse im Nahverkehr bieten ein anfangs verwirrendes Bild. Ordensritter verteidigten das vor der Küste Nordafrikas liegende Malta fast 300 Jahre standhaft gegen türkische Belagerer, hier scheiterte die Islamisierung. Beim Streifzug durch Valletta mischen sich die bunten Eindrücke mit jedem Straßenzug aufs Neue: Auf die verschnörkelten Häuserfassaden wie in der zentralen Paul’s Street folgen um die Ecke schmale Gassen und italienisch anmutende Plätze – Sizilien ist schließlich gar nicht so weit weg. Bis man ein paar Schritte weiter auf einen Pub stößt. Kein Wunder: Die Briten entließen die Kronkolonie 1964 in die Unabhängigkeit. Ihr kulturelles Vermächtnis manifestiert sich in diesen urigen Bierlokalen, der offiziellen Zweisprachigkeit sowie weiteren Kleinigkeiten wie Linksverkehr und besagten Uralt-Bussen, nicht zu vergessen die obligaten Fish’n Chips.

Die Infrastruktur des EU-Landes lässt auch ansonsten nichts vermissen: Im touristischen Ort St. Paul’s Bay an der Küste sind die meisten großen ?Hotels mit ihren Pool-Arealen vertreten, denn ausgesprochene Badestrände sind Mangelware auf Malta. Von jeher zieht es jedoch Taucher in die kristallklaren Tauchreviere rund um Gozo und Malta, entsprechend gut ist das Angebot an Tauchbasen. TUI und Spezialveranstalter bieten Tauchreisen auch als Malta/Gozo-Kombination an. Weitere Sportarten wie Surfen und Abseiling sowie der alljährliche Marathonlauf machen die Destination für Aktivurlauber zusätzlich attraktiv.

Auf der grünen Nachbarinsel Gozo verweilte der Legende nach ein bezirzter Odysseus sieben Jahre. Auch wegen der kleinen Badebuchten bei Marsalforn und Xlendi wird sie von Malta-Tagesausflüglern gerne per Fährschiff besucht. Zwischen Comino und Cominotto liegt noch die „Blue Lagoon“; sie ist mit Ausflugsbooten von Gozo aus erreichbar. In Sliema, der größten Stadt Maltas auf der anderen Seite der Bucht von Valletta, sowie in St. Julian findet man alles, was das zerstreuungssüchtige Herz begehrt: Shopping Malls, Top-Restaurants und Nightlife. Beliebt ist das in vielen großen Hotels angebotene „Dinner & Dancing“. Als Hot Spot für junge Leute gilt Paceville: Allwochenendlich kommt hier der Straßenverkehr zum Erliegen – Let’s party!

Peter Jaitner

 

Weitere Highlights
Auf Malta: Upper Barracca Gardens, St.Paul’s Catacombs (beide Valletta); Sliema-Hafenpromenade; Marsaxlokk; Mdina. Gozo: Zitadelle in Victoria (Rabat), Ggantija Tempel, Ramla Bay, Basilika Ta’Pinu, Azure Window; Blue Lagoon.

 
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