Montenegro

Ein Hafen für die Reichen

Schwimmen mit Durchblick: der 64 Meter lange Pool des Beach Club Purobeach.

Die Marina Porto Montenegro schließt eine Marktlücke

Kleine und große Yachten tummeln sich im Hafen von Porto Montenegro. Fotos: sw

Die Rechnung, die der kanadische Investor Peter Munk anstellte, war einfach. Die Zahl an großen Yachten, die weltweit gebaut werden, hat sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Aber überall sind Liegeplätze für Mammutyachten über 24 Meter Länge knapp.

Im ehemaligen österreichisch-ungarischen Marinestützpunkt der montenegrinischen Hafenstadt Tivat fand Munk ein ausbaufähiges Gelände. Und er gewann zahlungskräftige Investoren, darunter Mitglieder der Rothschild-Dynastie. Auch die Weltbank und die Europäische Bank für Wiederaufbau schossen Geld zu. Insgesamt 100 Millionen Euro wurden bisher in Munks ehrgeiziges Projekt verbaut: in Porto Montenegro, einer der faszinierendsten Marinas der Welt. Zurzeit entsteht dort das Luxushotel Regent Porto Montenegro Hotel & Residences.

Die Lage ist ideal: Tivat liegt in der geschützten Bucht von Kotor, dem tiefsten Naturhafen Europas, der wegen seiner beeindruckenden Schönheit zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde. Sozusagen vor der Haustür liegen 1.200 Inseln und Inselchen. Der Flughafen Tivat ist nur sieben Kilometer entfernt. Zum Airport Dubrovnik sind es 40, zum Flughafen von Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, 80 Kilometer.

Im Sommer 2009 wurden die ersten 85 Liegeplätze eröffnet. In diesem Jahr hat der Projektentwickler Adriatic Marinas DOO damit begonnen, die Kapazität der derzeit 225 Liegeplätzen auf 370 zu erweitern, am Ende werden es 800 sein. 130 Plätze sind für die Superyachten vorgesehen, davon 50 für Yachten von 45 bis 150 Metern Länge. "Die Nachfrage war von Anfang an enorm", freut sich der Geschäftsführer der Marina, Oliver Corlette. Die Kunden kommen aus Großbritannien und Russland, der Rest ist "total international".

Die Yachtbesitzer finden einen Rundum-Service vor, zum Beispiel Zoll-und Einreisebehörden direkt vor Ort, zollfreies Betanken - der Spritpreis liegt bei 80 Cent pro Liter - und ab kommendem Jahr ein Werftzentrum mit Komplett-Service. Aber Porto Montenegro ist mehr als ein Hafen. In diesem Sommer wurden die letzten der fünf Wohngebäude im Stil einer typisch montenegrinischen Stadt fertiggestellt. Sie bieten insgesamt 130 Wohneinheiten. Da im Erdgeschoss der Häuser immer Läden untergebracht sind, beträgt die Ladenfläche auf engstem Raum satte 3.500 Quadratmeter. Auch eine Kunstgalerie, Bars und Restaurants sorgen für buntes Leben das ganze Jahr über.

Mit dem "neuen Hot Spot an der Adria", so die Eigenwerbung, hat Porto Montenegro in diesem Sommer einen weiteren Akzent gesetzt: dem Beach Club Purobeach, der nach Palma, Marbella und Vilamoura vierten trendigen Strand-Location der Puro Group. Lässige Musik, Bar- und Restaurant-Service, Spabehandlungen, Sofas, Liegen und Lounges tragen zur Entspannung bei - und ein 64 Meter langer Swimmingpool mit einer Art Riesenfensterrahmen, durch den die Gäste auf den Horizont schauen.

Mit der Eröffnung des Regent im Sommer 2013 will Porto Montenegro endgültig als Premiumziel punkten. Das Fünf-Sterne-Hotel wird 35 Zimmer und 45 Suiten haben, dazu Restaurant und Bar, Spa und Fitnesscenter, Konferenzraum und Businesscenter sowie zwei Außen-Pools. Einer davon liegt auf dem Dach - mit märchenhaftem Blick auf die Bucht von Kotor.
Horst Schwartz