Spanien

Gran Canaria: Geisterfische in der Cenote

Dschungel-Feeling erwartet den Besucher direkt nach dem Eintritt.

Dschungel-Feeling erwartet den Besucher direkt nach dem Eintritt.

Countdown für das Aquarium Poema del Mar

Das Poema del Mar zeigt auf der Fassade die Silhouette von Haifischen.

Das Poema del Mar zeigt auf der Fassade die Silhouette von Haifischen.<br>Fotos: Poema del Mar

Das neue Aquarium Poema del Mar in Las Palmas einfach nur als großzügiges Heim für mehr als 300 verschiedene Fischarten zu bezeichnen, wäre zu simpel. Die Familie Kiessling, die in ihrem 1972 auf der Nachbarinsel Teneriffa eröffneten Loro Parque bisher mehr als 47 Millionen Besucher begrüßen durfte, hat sich für ihr neues 30-Millionen-Euro-Projekt eine Menge ausgedacht, um den Besucher zu begeistern.

Und dieser wird nach Betreten des Museums erst mal Grün sehen. Wasser? Fehlanzeige! Die erste Zone widmet sich dem Dschungel mit seinem immergrünen Regenwald. Hier befinden sich auch einige Cenotes, wie die unterirdischen Süßwasserspeicher von den Mayas in Mexiko genannt wurden, in denen sich etwa Geisterfische und Fische ohne Augen tummeln.

Nachgebaut wurden auch die Tsingy Mountains auf Madagaskar. Hier können die Besucher oberirdisch Lemuren und unterirdisch unter anderem den Himantura-Rochen sehen, den größten Süßwasserrochen überhaupt. An einem kleinen Wasserfall tummeln sich derweil Krokodile.

„Wir wollen dem Besucher unterschiedlichste Perspektiven auf die Tierwelt bieten“, betont Vizepräsident Christoph Kiessling. So wurde eine Art nach oben offener Tunnel mit durchsichtigen Wänden gebaut, so dass die Fische rechts und links an den Besuchern vorbei zu schwimmen scheinen.

Um den über sechs Meter hohen Acrylzylinder, der einen Durchmesser von zehn Metern hat, laufen die Gäste wie auf einer Wendeltreppe herum. Hier im Bereich Riff ist das Heim für die Salzwasserfische. Die Tiefseefische wie Haie können die Gäste hinter einer sieben Meter hohen und 36 Meter langen gewölbten Scheibe bewundern.

Wann genau das Museum in diesem Jahr eröffnet, ist nicht klar. „Wir müssen das biologische Gleichgewicht des Wassers bedenken“, erklärt Kiessling. Soll heißen: Die Fische können nur nacheinander in das Aquarium eingesetzt werden.

Definitiv sind dagegen die Preise: 25 Euro soll der Eintritt für Erwachsene kosten, Kinder ab sechs Jahren zahlen 17 Euro. Einen Preisnachlass gibt es für kinderreiche Familien. Während im Loro Parque nur neun Prozent der Gäste Kinder sind, erwartet Kiessling hier deutlich mehr Kids. Gut zu wissen: Rollstuhlfahrer kommen über Rampen überall hin. Besucher erwartet das Museum, dessen 21 Meter lange Fassade die Silhouette von Haifischen zeigt, auch von den Kreuzfahrtschiffen, denn es liegt genau am Hafen.

Wie es dagegen mit dem zweiten Projekt der Familie auf Gran Canaria weitergeht, steht in den Sternen. Das Gelände im Süden ist gekauft, die Genehmigungen für den Wasserpark liegen vor. Derzeit ruht der Bau, weil hier scheinbar archäologische Funde gemacht wurden.
Sylvia Raschke
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