Mexiko

Tequila in Tlaquepaque

Kunst am Malecon in Puerto Vallarta. Im Hintergrund die wachsende Skyline. Foto: jmw

Der Bundesstaat Jalisco besticht durch koloniale Städte

Tequila gehört zu den beliebtesten alkoholischen Getränken weltweit. Doch nur die wenigsten Menschen wissen, dass der berühmte Agavenbrand seinen Namen der gleichnamigen Stadt im Bundesstaat Jalisco im Westen Mexikos verdankt. Ein Besuch Tequilas lohnt aber nicht nur wegen der hier ansässigen großen Destillerien, die natürlich besichtigt werden können.

Tequila gehört zu den knapp 40 Ortschaften in dem mittelamerikanischen Land, die sich Pueblo Magico - magisches Dorf - nennen dürfen. Und in der Tat besitzt die Kleinstadt ein sehenswertes, kolonial geprägtes und typisch mexikanisches Zentrum. Schuhputzer gehen im kühlenden Schatten der Bäume ihrer Arbeit nach, die mächtige Kirche dominiert den Hauptplatz, und in den angrenzenden Gassen laden kleine Läden und Stände zum Bummeln ein. Klassisch mexikanisch sind auch die bunten Häuser, die Tequila einen gepflegten und wohlhabenden Anstrich verleihen.

Einen ganz anderen Eindruck vermittelt dagegen der Badeort Puerto Vallarta. Immer mehr Hochhäuser mit teuren Apartments wachsen rund um die malerische Bucht in die Höhe und zeigen, dass sich hier an der pazifischen Küste viele zahlungskräftige US-Amerikaner und Kanadier niederlassen. Dabei zieht es die Nachbarn aus dem kühlen Norden nicht nur wegen des angenehmen Klimas und der schönen Strände hierher. Das drittgrößte Seebad Mexikos besitzt auch eine äußerst reizvolle Innenstadt. Die Straßen sind vielfach noch Kopfsteingepflastert, die Häuser in der spanisch geprägten City machen einen adretten Eindruck, und ein großer Markt inmitten eines schattigen Parks lockt viele Kunden. Am neu errichteten Malecon laden neben Cafés und Restaurants auch Kunstwerke zum Verweilen und Betrachten ein.

Des Nachts verwandelt sich die 250.000-Einwohner-Stadt dann in einen der heißesten Spots des Landes. Nach Mitternacht feiern die Reichen und Schönen an den Wochenenden in Bars und Freiluft-Diskos rauschende Feste, die bis in den frühen Morgen dauern. Auch eine lebendige Schwulen-Szene aus aller Welt hat sich in Puerto Vallarta angesiedelt und genießt hier Freiheiten, die nicht überall in Mexiko selbstverständlich sind.

Weit traditioneller geht es in Guadalajara, der Hauptstadt Jaliscos, zu. Die im 16. Jahrhundert errichtete Kathedrale dominiert die Vier-Millionen-Metropole und zeigt, dass die katholische Kirche noch immer eine bestimmende Rolle im Leben der Menschen spielt. Reizvoll ist auch ein Besuch von Tlaquepaque. In dem etwas außerhalb liegenden Viertel mit einer großen Fußgängerzone befinden sich nicht nur viele Läden mit Kunsthandwerk, sondern auch etliche Restaurants und Bars. Genau der richtige Ort also, um den Tag bei einem Tequila ausklingen zu lassen.
Jörg-Michael Weiß
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