Mexiko

Entspannung in Mexiko-Stadt

Ein Muss für Touristen: die schwimmenden Gärten von Xochimilco.

In der Millionenstadt können Urlauber auch ruhige Ecken entdecken

Blumen für die Liebste? Fotos: ras

Riesig, hektisch, laut, stinkig - es sind nicht gerade positive Attribute, mit denen Mexiko-Stadt normalerweise bezeichnet wird. Doch die mexikanische Hauptstadt hat auch ihre entspannenden Seiten, trotz mittlerweile sicher mehr als 20 Millionen Einwohnern.

In der Innenstadt steht am Hauptplatz Zocalo, einem der größten Plätze der Welt, die mächtige Hauptkathedrale. Diese sollte man anschauen, durchatmen und auftanken, bevor man weiterzieht - zu einem Bäcker beispielsweise. Die Mexikaner sind große Tortenkünstler und lassen ihrer Fantasie bei der Fertigung der Süßspeisen freien Lauf. Sehr beliebt sind Torten, die wie Fußballplätze aussehen.

Die New Yorker haben ihren Central Park, in Mexiko-Stadt ist die grüne Lunge der Chapultepec-Park. Über vier Quadratkilometer erstreckt er sich rund um den gleichnamigen Hügel, auf dem einst Kaiser Maximilian sein Schloss errichten ließ. Es gibt hier einen See, auf dem man mit dem Tretboot fahren kann, einen botanischen Garten mit Palmen, die man eher in Asien vermutet, und den Zoo, in dem auch Pandabären leben. Am Rande des Parks liegt das sehenswerte Anthropologische Museum. Entspannend ist es für Europäer, sich im Park einfach nur auf eine Bank zu setzen und den Mexikanern zuzuschauen. Vor allem am Wochenende kommen viele, lassen ihre Kinder schminken, schauen beim Puppentheater und bei sonstigen Darbietungen freischaffender Künstler zu.

Ein Muss für Touristen ist auch der Besuch von Xochimilco, ein klein wenig außerhalb von Mexiko-Stadt. Rund 150 Kilometer künstlich angelegte Wasserstraßen durchziehen die so genannten "schwimmenden Gärten", die zum Unesco-Weltnaturerbe zählen. Wie im Spreewald mietet man sich für eine Gruppe ein Boot und lässt sich über die Wasserstraßen staken. Auf den knallbunten, überdachten Holzkähnen sitzt man an Tischen und bekommt mexikanische Speisen gereicht. Und wem die Auswahl dort nicht ausreicht: Von Zeit zu Zeit fahren Händlerboote vorbei, verkaufen Blumen, Süßigkeiten und wollen fotografieren. Man kann sich sogar ein Lied wünschen, denn es gibt auch Boote mit Mariachi-Bands.

Das Schönste an Xochimilco? Ausländer sind in der Minderheit, Mexikaner sind die Hauptzielgruppe. Und die freuen sich so über jedes Boot mit ausländischen Urlaubern, dass sie wie wild zu winken und zu lachen anfangen. Wer hätte gedacht, dass man in einem Moloch wie Mexiko-Stadt so freundlich gegrüßt wird?
Sylvia Raschke
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