Jamaika

Mystische Blue Mountains

Nebelschwaden in den Blue Mountains von Jamaika.

Wandern auf dem höchsten Berg des Ostens

Die Kaffeesträucher wachsen auf Höhen über 700 Metern. Fotos: Birger Meierjohann/Jamaica Tourist Board

Nebelschwaden wabern durch die Täler, verhüllen die bewaldeten Berge wie mit einem Schleier. Das dunkle Grün des Dschungels lässt sich nur erahnen, Sonnenstrahlen schaffen es kaum durch den Dunst. Wer sich in die Blue Mountains auf Jamaika begibt, dem schlägt kühle Feuchtigkeit entgegen - ideales Klima für den weltberühmten Kaffee, der dort in den Höhenlagen zwischen 700 und 1.700 Metern wächst.

Denn dadurch reift er nur sehr langsam heran und entwickelt ein außergewöhnliches Aroma, das ihn zu einer der teuersten Kaffeesorten weltweit macht. Besucher können die Plantagen besichtigen und ein Heißgetränk probieren. Beispielsweise auf der Craighton Estate Coffee Farm, die ganz in der Nähe des legendären Resorts Strawberry Hill liegt.

Selbst einst Kaffeeplantage, ist es heute ein luxuriöses Hotel mit Spa und versteckt am Waldrand liegenden Cottages - alle mit Blick auf die mystischen Blue Mountains. Musikproduzent Chris Blackwell verwandelte das Anwesen zu Beginn der 90er Jahre in das, was es jetzt ist. Das Island Outpost Hotel Strawberry Hill ist ein Museum der Musikgeschichte mit Hunderten Tonträgern, Bildern großer Künstler und leiser Reggae-Musik, die als Erinnerung an Bob Marley überall durch das Gebäude schwebt.

Schweift von hieraus der Blick über die Berglandschaft, packt Naturfreunde wahrscheinlich gleich die Wanderlust. Zahlreiche Wege führen durch die dicht bewaldeten Hänge, an die sich wie hingestreut einzelne Häuschen klammern. Rund 2.000 Meter ragt das vulkanische Gesteinsmassiv im Osten der Insel auf, höchster Gipfel ist mit 2.256 Metern der Blue Mountain Peak. Zu ihm starten Wanderer beispielsweise von Whitfield Hall aus - und zwar mitten in der Nacht.

Gegen zwei Uhr heißt es Schuhe schnüren, Rucksack aufsetzen und Taschenlampen einschalten! Ein erfahrener Guide leitet kleine Gruppen über den Blue Mountain Peak Trail, während über den schwarzen Wäldern die Sterne funkeln. Die Anstrengung auf den zum Teil engen und steilen Pfaden ist schnell vergessen, wenn man bei Sonnenaufgang auf dem höchsten Punkt der Blauen Berge angekommen ist.

Die Sonne erhellt dann das faszinierende Rundum-Panorama aus Tälern sowie schroffen oder seicht geschwungenen Hängen. Bei klarer Sicht und mit Fernglas ist sogar Kuba zu erkennen. Auf dem Rückweg zeigt sich die Natur im Tageslicht: wilde Orchideen, Farne, auf denen Feuchtigkeit glitzert, dichte Wälder, die immer wieder lichte Flächen freigeben. Exotische Vögel flattern vorüber, winzige Wasserfälle bahnen sich ihren Weg durch die felsige Gegend. Wieder hängt Dunst in den Tälern, als wollte er die gerade erst im Sonnenschein entdeckten Blue Mountains erneut geheimnisvoll verschleiern.

Daniela Kebel

Blaue Berge buchbar
Das Island Outpost Strawberry Hill ist unter anderem bei Airtours und Dertour im Programm. Ein Besuch mit Verkostung auf der Craighton Estate Coffee Farm kostet für Erwachsene 15 US-Dollar. Weitere Infos: www.craightonestate.com. Die Whitfield Hall ist Ausgangspunkt für Wanderungen. Weitere Infos unter www.whitfieldhall.com.

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