Kanada

Von Leuchttürmen und Hummern

Wahrzeichen: Der Leuchtturm von Peggy’s Cove an der Atlantikküste von Nova Scotia.

Unterwegs auf der Lighthouse Route in Nova Scotia

Steckenpferd: Windspiele stehen in vielen Vorgärten der Küstenregion. Fotos: mof

Im Südwesten der kanadischen Provinz Nova Scotia bestimmt an vielen Stellen der raue Atlantik den Alltag. Hinter der Abzweigung zum Kejimkujik-Nationalpark konzentrieren sich die meisten Orte entlang der Küste. Die Menschen hier leben von und mit dem Meer.

Kleine Fischerhäfen wie das malerische Peggy's Cove, das historische Lunenburg oder das raue Clark's Harbour zeugen vom harten Leben der Männer, die zu jeder Jahreszeit hinausfahren auf den Atlantischen Ozean, um dort ihre Beute einzuholen - seien es große Fischschwärme, die sie mit den Schleppnetzen der Fabrikschiffe aus den Gewässern um Nova Scotia ziehen, oder einzelne Hummer, die sie in selbst gebauten Hummerkäfigen aus den Tiefen des Meeres heraufholen. Andere wiederum lockt es bei Ebbe hinaus in die Gezeitenregionen, wo sie Muscheln sammeln. Die Digby Scallops - die Muscheln aus Digby - sind berühmt und gelten als die besten in ganz Kanada.

Maritimer Lebensstil prägt das Aussehen der kleinen Städte, die sich entlang der Lighthouse Route zwischen Halifax und Yarmouth aneinanderreihen. Fast jede von ihnen kann einen Leuchtturm vorweisen - darunter so bekannte wie den von Peggy's Cove, der so etwas wie ein Wahrzeichen von Nova Scotia ist. Beeindruckend ist der Leuchtturm am Cape Forchu, der am Ende einer schmalen Landzunge thront und die Einfahrt in den Hafen von Yarmouth bewacht. Und natürlich gehört dazu der südlichste Leuchtturm von Nova Scotia, der auf einer Sandbank vor Cape Sable Island den Schiffsverkehr vor trügerischen Untiefen warnt.

Neben diesen imposanten Seelotsen aus Stein entlang der Küste der Atlantik-Provinz gibt es noch eine Vielzahl kleinerer Leuchttürme, die sich auf Landvorsprünge klammern und Wind und Wetter trotzen. Versteckt hinter einem hübschen Park mit uralten Bäumen liegt zum Beispiel das Fort Point Lighthouse in Liverpool. Sehenswert ist auch der Leuchtturm am Barrington Head, der so weit vom Wasser entfernt steht, dass man sich fragt, ob er überhaupt seinen Zweck erfüllt.

Wind und Sturm gibt es in diesen Breiten fast immer, und das nutzen die Küstenbewohner gern zur Dekoration ihrer Häuser. In vielen Vorgärten und auf vielen Hausveranden stehen hübsche Windspiele, die sich bei dem beständig wehenden Luftzug bewegen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt: Da wedelt ein hölzerner Hund mit dem Schwanz, dort drehen sich die Flügel einer Kanadagans im Wind. Und wenn's besonders groß sein darf, tanzen Gruppen von hölzernen Tänzern im Rhythmus des Sturms. Beim "Whirligig & Weathervane Festival" in Shelburne ist im September regelmäßig eine bunte Vielfalt dieser Windspiele zu sehen.

Eine Reise entlang der Lighthouse Route beendet man am besten landestypisch mit einem leckeren Hummeressen. Dass dies nicht unbedingt in der feinen Umgebung eines Restaurants geschehen muss, zeigt sich bei Stanley's Lobster Pound in Yarmouth, einem Hummerfischer, der seinen Fang auch frisch gekocht anbietet. Der Gast sucht sich das Krustentier selbst aus und genießt es in einer einfachen Holzhütte direkt am Strand.

Monika Fuchs

Weitere Infos im Web

www.novascotia.com 
www.stanleylobster.com
www.whirligigfestival.com

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