Peru

Der Weg ist das Ziel

Morgens und abends ist es in der Inka-Ruinenstadt Machu Picchu am leersten.

Verschieden lange Routen führen nach Machu Picchu

Im Hotel Tambo del Inka kann der Gast wunderbar zur Ruhe kommen. Fotos: ras

Viele Menschen wollen einmal im Leben Machu Picchu sehen. Ausgangspunkt zur Besichtigung der peruanischen Inka-Ruinenstätte, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, ist Cuzco. Von dort geht es mit Bus und Zug bis nach Aguas Calientes unterhalb der Ausgrabung und dann weiter mit dem Bus oder zu Fuß bis zum Eingang oben auf dem Berg. Doch wie lange man braucht, um von Cuzco nach Machu Picchu zu kommen, ist jedem selbst überlassen.

Tagesausflug von Cuzco
Damit die Reisenden möglichst viel bei einer Peru-Reise sehen, bieten die meisten Veranstalter Machu Picchu als Tagesausflug von Cuzco aus an. Dabei haben die Gäste dann einen extrem langen Tag, denn allein acht Stunden dauert die Hin- und Rückfahrt von der Bahnstation Poroy bei Cuzco nach Aguas Calientes. Außerdem besucht man die Ausgrabung genau zur Stoßzeit, wenn es am vollsten ist.

Übernachtung im Heiligen Tal
Etwa zwei Fahrtstunden pro Strecke spart der Urlauber, wenn er im Heiligen Tal der Inka übernachtet und in Ollantaytambo – kurz Ollanta – in den Zug steigt. Dort im grünen Tal, wo sich über Jahrtausende der Urubamba-Fluss in das Hochplateau eingegraben und eine Landschaft fast wie aus dem Bilderbuch geschaffen hat, entstanden in den vergangenen Jahren viele Luxushotels wie das Sonesta Posadas del Inca und das Hotel Aranwa. Beim Aranwa hat ein peruanischer Geschäftsmann eine alte Hacienda vorsichtig in ein Domizil mit Museum, Swimmingpool und Wellness-Bereich umgestaltet. Im vergangenen Jahr wurde das Hotel Tambo del Inka eröffnet, das zur Starwood Luxury Collection gehört. Das Luxushaus wurde mit Materialien aus der Umgebung gebaut, auch die Mitarbeiter stammen aus den umliegenden Dörfern. Wer mit Zeit nach Peru reist: Zum Entspannen ist ein mehrtägiger Aufenthalt in diesen Hotels ideal.

Schlafen in Aguas Calientes
Einst nur die Zugstation von Machu Picchu, ist Aguas Calientes nun zu einem quirligen Ort mit Restaurants und Hotels angewachsen. Am ruhigen Ortsrand mit Blick auf den Fluss und die umliegenden Berge liegen das Hotel Hatuchay und das neue Fünf-Sterne-Hotel Sumaq. Dessen Zimmer sind liebevoll im Inka-Stil eingerichtet, bieten aber keinen Fünf-Sterne-Luxus, der Koch wäre aber einen Michelin-Stern wert. Der große Vorteil von Aguas Calientes: Touristen können Machu Picchu am späten Nachmittag oder frühen Morgen besichtigen, wenn sich nur wenige Besucher in der Ruinenstadt verirren.

Träumen neben dem Eingang
Das einzige Resort direkt am Eingang zu Machu Picchu ist die Sanctuary Lodge, die zu den Orient-Express Hotels gehört. Von den 31 Zimmern haben zwölf einen schönen Blick auf die grün bewaldeten Berge, die Machu Picchu umrunden. Die Gäste der Lodge sind morgen die ersten und abends die letzten in der Ausgrabung.

Peru Rail
Für Touristen verkehrt auf der Strecke von Poroy über Ollanta nach Aguas Calientes der Peru Rail mit verschiedenen Zugkategorien. Der Luxuszug Hiram Bingham gehört wie die Sanctuary Lodge zu Orient-Express. Die vier Abteile sind im Stil des Krimis „Mord im Orient-Express“ eingerichtet und bieten Platz für 84 Passagiere. Es gibt zwei Speisewagen, in denen ein Vier-Gänge-Menü gereicht wird. Schön in den Vistadome-Zügen sind die Panoramafenster im Dach. Während der Fahrt gibt es einen kleinen Snack und Infos über die Route. Etwas einfacher sind die Expeditionzüge eingerichtet. Weitere Informationen unter www.perurail.com.

Machu Picchu Train
Die neue Gesellschaft Machu Picchu Train verkehrt seit 2010 zweimal täglich auf der Strecke von Ollanta nach Aguas Calientes. Weitere Infos unter www.machupicchutrain.com. Inka-TrailRund fünf Tage dauert die Wanderung auf dem alten Weg der Inka von Cuzco bis nach Machu Picchu. Höchstens 500 Personen dürfen sich täglich auf den Weg machen, so dass der Inka-Trail häufig bereits ein halbes Jahr im Voraus ausgebucht ist.
Sylvia Raschke