Anfangs für Costa, dann Transocean, später für Wolters, Finnair, Festival Kreuzfahrten oder Sea Cloud Cruises. Seit fünf Jahren allerdings tut sie dies nicht mehr in Festanstellung, sondern als selbstständige Vertriebsexpertin.
„Unternehmen, die keinen eigenen Außendienst haben, greifen häufig auf meine Expertise zurück“, sagt Birwe. So ist sie einige Jahre lang das Gesicht von Olimar in Süddeutschland gewesen. Zum März hat der Veranstalter nun einen festen Außendienstler eingestellt. Damit ist Birwes Auftrag zu Ende.
In der Regel vertritt sie nur zwei bis drei Unternehmen parallel – „damit ich mich nicht verzettele“. Denn sie möchte nicht mit einem Bauchladen unterwegs sein, sondern „voll und ganz im Namen des Kunden“ – derzeit etwa für Amadeus Flusskreuzfahrten. Manche Anbieter vertritt sie auch nur kurz, etwa für einen Sales-Blitz oder eine Projektarbeit.
Kreuzfahrten sind Birwes Spezialgebiet, hier hat sie reichlich Erfahrung. Daher bietet die Expertin auch Schulungen für Reisebüros zum Thema an, etwa bei DER-, ADAC- oder LCC-Agenturen. Auch der DRV hat sie für Kreuzfahrt- und Marketing-Seminare gebucht: im April in Frankfurt, im Mai in Leipzig und im September in Köln.
Und weil ihr das Ganze so viel Spaß macht, hält Birwe sogar an der Münchner VHS Vorträge zu Kreuzfahrten. „Die Leute haben da immer viele Fragen“, weiß sie. Seit Kurzem organisiert sie auch für Reisebüros Events zur Stammkundenbindung, etwa Kundenabende oder Schiffsbesichtigungen. Das Motto: „Aus Kunden Freunde machen.“
Eigentlich kommt die Außendienstlerin gar nicht aus der Touristik. Sie hatte eine Verwaltungsausbildung bei der Gemeinde Puchheim absolviert. Doch das wurde ihr schnell zu langweilig.
Es folgte der Wechsel zum Amtlich Bayerischen Reisebüro (ABR), wo Birwes damaliger Chef Jürgen Böckler ihr Vertriebstalent entdeckte und sie mit der Hotelakquise für das Deutschland-Reservierungssystem Abres betraute. Nebenbei hatte sie den Touristikfachwirt absolviert und wurde 1992 die erste Außendienstlerin von Costa in Deutschland.
Und wie sieht Birwes Arbeitsalltag heute aus? „Wie im Außendienst üblich“, sagt sie. „Man ist viel unterwegs, muss Autofahren und gelegentliche Hotelübernachtungen mögen.“ Je nach Intensität der Besuche klopft sie pro Tag bei drei bis zehn Reisebüros an. Dass sie die meisten seit vielen Jahren kennt, ist ihr großes Pfund.
Jürgen Baltes
Tolle Jobs in der Touristik
Ob Veranstalter, Airline, Destination oder Reiseversicherer: Überall in der Touristik können Reiseverkäufer Karriere machen. Alle 34 in der Serie bisher erschienenen Berufsporträts findet man unter www.touristik-aktuell.de/service/.
