Berufe in der Touristik

Teil 20 – Gebietsleiterin für DER Touristik Frankfurt: Ruza Faath

Rund 450 Reisebüros besucht Ruza Faath im Jahr

Rund 450 Reisebüros besucht Ruza Faath im Jahr. Foto: DER Touristik

Ruza Faath ist Gebietsleiterin für Baden-Württemberg

Dieser Tage beginnt für Ruza Faath die Reisesaison. Mit Erscheinen der Sommerkataloge von Dertour, Meier’s und ADAC Reisen wird die Gebietsleiterin der Frankfurter DER Touristik besonders viel unterwegs sein, um den Reisebüros in der Region Baden-Württemberg neue Produkte sowie technische und sonstige News näherzubringen.

Rund 450 Agenturen besucht die gelernte Reiseverkehrskauffrau im Jahr. Die meisten davon sieht sie ein-, viele aber auch zwei- oder dreimal jährlich. Denn zu Faaths Job gehören auch Produktschulungen, Frühstücksseminare, Abendkurse oder Azubiseminare – „ein bis zwei pro Woche“ – sowie Roadshows und Inforeisen.

Gerade erst hat sie die Go-West-Tour von Meier’s Weltreisen nach Vancouver begleitet und sich dort um „ihre 18 Teilnehmer aus dem Ländle“ gekümmert. Und übernächste Woche stehen die regionalen Summer Openings an. Dann wird Faath in Offenburg und Konstanz jeweils 45 Reisebüro-Chefs beim Abendessen in lockerer Runde die Highlights 2015 präsentieren. „Das macht mir großen Spaß“, sagt die 41-Jährige, die seit fast sechs Jahren in ihrem jetzigen Job ist: „Ich bin ein kommunikativer Typ und liebe meine Abendtermine.“

Natürlich geht es auch um Zahlen und Fakten. Vor allem, wenn das Geschäftsjahr zu Ende geht. Dann häufen sich bei Faath die Anfragen von Agenturen, die wissen wollen, wo sie stehen und wie sie die nächste Umsatzhürde noch schaffen können.

Damit dies möglichst nicht auf die letzte Minute passiert, wird Faath früh selbst aktiv. Anfang August schaut sie, welche Büros wohl unter der ersten Stufe der Superprovision liegen werden, verschickt E-Mails oder ruft an. Mitte September das Ganze noch mal. So will die Betreuerin verhindern, dass „jemand die Hürde aus Versehen nicht schafft, nur weil er ein paar Hundert Euro darunter liegt“.

Mit vielen Büros werden bereits früh im Geschäftsjahr Zielvereinbarungen für die Umsätze getroffen, die Faath in den letzten Monaten des Jahres dann aktiv nachhält. „Dabei kann es um eine höhere Provisionsklasse, einen Sonder-Werbekostenzuschuss oder einen garantierten Platz bei einer Veranstaltung wie der Dertour Academy oder dem Meier’s Far East Live Seminar gehen“, so Faath.

Die Gebietsleiterin ist auch sonst erste Ansprechpartnerin für die Reisebüros, egal, ob es um Buchungswettbewerbe, Telefonaktionen oder individuelle Probleme geht. „Einen wirklichen Alltag gibt es im Außendienst nicht“, sagt Faath, „jeder Tag und jede Woche sind anders.“ Dazu gehört auch, sich auf immer wieder neue Gesprächspartner und Situationen einstellen zu können, und auch bei schwierigen Gesprächen souverän und zielorientiert zu bleiben.

„Der Außendienst-Job ist auch körperlich anstrengend“, sagt Faath, die bei Wind und Wetter zu Fuß unterwegs ist, manchmal mit schweren Paketen und Unterlagen. Zu den „besonderen Privilegien des Jobs gehören die Reisen“, findet Faath, ob zur Dertour Academy in Alberta im vergangenen Jahr oder zum Dertour Städtefestival in Wien im Juli – mit Walzerkurs und Heurigenabend. „Für mich als großer Sisi-Fan ein unvergessliches Erlebnis“, sagt sie. Und in diesem Monat geht es für sie zur Explorer-Tour von ADAC Reisen in Faaths Heimatland Kroatien.

Jürgen Baltes

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