Berufe in der Touristik

Teil 24 – Qualitäts-Managerin bei Traffics: Angela Kruggel

Angela Kruggel überprüft neue Releases und Updates, bevor sie freigeschaltet werden

Angela Kruggel überprüft neue Releases und Updates, bevor sie freigeschaltet werden. <br>Foto: Traffics

 

Eigentlich macht Angela Kruggel beim IT-Anbieter Traffics heute genau das, was sie die Jahre zuvor schon im Reisebüro getan hat: Sie sucht im System die unterschiedlichsten Reisen, Flüge, Hotels oder sonstigen Leistungen heraus, vergleicht Preise und startet Anfragen. „Nur tatsächlich buchen tue ich nicht mehr“, lacht die 55-Jährige. Denn Kruggel, die über 30 Jahre lang am Counter zu Hause war, recherchiert jetzt nicht mehr für Urlaubskunden, sondern für Traffics. Immer wenn die EDV des CRS-Anbieters neue Releases oder Updates fertiggestellt, Veranstalter angebunden, Fehler behoben oder neue Funktionalitäten programmiert hat, kommt neben der technischen Funktionsprüfung auch die Abteilung „Quality Management“ ins Spiel. Dann testen Kruggel und ihre Kollegin das Buchungssystem Cosmo, die Internet Booking Engine Evolution oder neue Apps auf Herz und Nieren: Funktionieren die Neuerungen und laufen noch alle anderen Funktionalitäten wie gewohnt? Dann werden Vakanzen, Preise und die Zuordnung von Regionen geprüft. Hektisch wird es, wenn der CRS-Anbieter seine neuesten Tools termingerecht auf einer Messe präsentieren will. Hinzu kommt das „Alltagsgeschäft“, wie Kruggel es nennt. Das sind Fehlermeldungen aus dem Support. „Eine Zimmerart oder eine Giata-ID ist falsch, die Verpflegungsart nicht zu sehen oder eine Preisänderung überraschend hoch“, nennt sie typische Fälle. Diese löst sie selbst oder in Absprache mit den Veranstaltern. Das spezifische IT-Know-how hat Kruggel, die vor sechs Jahren zu Traffics kam, Zug um Zug aufgebaut. Wichtig war für den Arbeitgeber ihre reiche Touristik-Erfahrung. Bereits mit 16 Jahren hatte Kruggel ihre Ausbildung bei der Berliner Kette Berolina begonnen, die später in Atlas Reisen aufging und dann im DER. Es folgten Arbeitsjahre im Vollreisebüro.

Anfangs habe es kaum EDV gegeben, erinnert sich Kruggel. Fluglisten wurden per Post verschickt, Veranstalter per Katalog und Telefon gebucht und „schon mal 40 Flugscheine am Stück von Hand ausgestellt“. Mit Systemen wie Traveltainment und Traffics – „eine wertvolle Arbeitserleichterung“ – kam sie deutlich später in Kontakt. So ist die zweifache Mutter nach einer kurzen Auszeit und Fortbildungen eher zufällig auf die Stellenanzeige von Traffics gestoßen. „Ich war neugierig“, sagt Kruggel. Der CRS-Anbieter habe gezielt nach einer erfahrenen Reiseverkäuferin gesucht. Gleichzeitig sei sie aber auch „etwas skeptisch“ gewesen, denn sie habe „immer gerne im Reisebüro und im direkten Kundenkontakt gearbeitet“. Derlei Bedenken seien heute längst passe, sagt die Vollbluttouristikerin.

Jürgen Baltes

 

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Ob Veranstalter, Airline, Destination oder Reiseversicherer: Überall in der Touristik können Reiseverkäufer Karriere machen. Alle 24 in der Serie bisher erschienenen Berufsporträts findet man unter www.touristik-aktuell.de/service/