Berufe in der Touristik

Teil 27 – Account Manager Meetings & Groups bei HRS: Michael Foitzik

Michael Foitzik braucht Fingerspitzengefühl und Verhandlungsgeschick für seinen Job

Michael Foitzik braucht Fingerspitzengefühl und Verhandlungsgeschick für seinen Job. Foto: HRS

Michael Foitziks Job ist so bunt wie das Leben. Eine Anfrage zum Beispiel wird er nicht so schnell vergessen: Ein Privatmann suchte über HRS eine Unterkunft in „direkter Nähe eines Sees“ für eine Trauerzeremonie „im kleinen Kreis“. Sein Hund war gestorben und er wollte die Asche im Wasser verstreuen. Als Account Manager Meetings & Groups gehört es zu Foitziks Aufgaben, für jede erdenkliche Gruppenanfrage das geeignete Hotel zu finden. Doch in diesem Fall musste er passen.

Foitzik gehört zum Account-Management-Team von HRS, das sich um Veranstaltungsanfragen kümmert. Er ist für das Firmengeschäft zuständig und betreut größere Kunden individuell. Doch vor allem montags eilt er oft der Leisure-Abteilung zu Hilfe. „Privatleute planen gerne am Wochenende Geburtstage, Hochzeiten oder sonstige Events“, weiß der Hotelprofi – und dann läuft das Postfach über.
Foitziks Arbeitsalltag ist ansonsten klar strukturiert. Die Anfragen – ob für ein kleines Meeting mit fünf Leuten, eine Seminarreihe oder einen Produkt-Launch – kommen per E-Mail oder telefonisch. „Zu unserem Service gehört es dann, dass wir uns immer telefonisch zurückmelden“, sagt Foitzik. Das dient der Kontaktpflege, aber auch dem Besprechen eventuell nötiger Details.

Anschließend macht sich der Account Manager auf die Suche nach passenden Unterkünften im HRS-Portfolio, klärt mit den Hotels die Rahmen-, Options- und Stornobedingungen und unterbreitet dem Kunden ein Angebot. Dabei kommt ihm seine Berufserfahrung zugute.

Bevor er bei HRS anheuerte, war Foitzik zehn Jahre lang in der Hotellerie tätig. Nach der Ausbildung zum Hotelfachmann bei den Dortmunder Westfalenhallen, ging er später zum Maritim Hotel am Düsseldorfer Flughafen, dem mit 533 Zimmern und 33 Veranstaltungsräumen größten Kongresshotel Nordrhein-Westfalens. Dort hat er auch seine bislang größten Events organisiert, etwa eine Dart-Meisterschaft mit 2.500 Teilnehmern. Er kenne also „die andere Seite ganz gut“, sagt Foitzik. „Diese Erfahrung kommt mir jetzt sehr zugute.“

Veranstaltungsanfragen gehen das ganze Jahr über ein – „auch am Ostersonntag oder Heiligabend“, so Foitzik. Wobei sie im Vorfeld der Tagungshochsaisons, von Januar bis Ostern und von September bis Mitte November, zunehmen. Und kurzfristiger werden. Dass ein Event von einer Woche auf die andere zu organisieren ist, kommt immer wieder vor.

Was der Account Manager für seinen Job braucht, ist einerseits ein sehr gutes Englisch, denn er hat mit Hotels und auch Anfragen aus dem Ausland zu tun. Andererseits Fingerspitzengefühl und Verhandlungsgeschick. Denn manch eine Anfrage kann sich länger hinziehen. Dann muss mit den Hotels nicht nur über Preise, sondern auch über Optionsverlängerungen oder Kulanzregelungen gesprochen werden.

Und natürlich muss er die Märkte und ihre Hotellerie kennen, muss den Charakter von Hotels und ihre Eignung für bestimmte Events abschätzen können. Anfangs sei er „von der Wucht des HRS-Portfolios etwas erschlagen“ gewesen, gesteht Foitzik. Da müsse man durch Erfahrung und die Hilfe von Kollegen hineinwachsen.

Jürgen Baltes

 

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