Berufe in der Touristik

Teil 36 – Kundenbetreuerin beim Radreisen-Veranstalter: Isabell Hattendorf

Ist selbst auch gerne per Rad unterwegs: Kundenbetreuerin Isabell Hattendorf

Ist selbst auch gerne per Rad unterwegs: Kundenbetreuerin Isabell Hattendorf. Foto: Landpartie

Als Isabell Hattendorf im Herbst 2014 als Kundenbetreuerin bei dem Oldenburger Rad- und Wanderreisenveranstalter „Die Landpartie“ anfing, überschlugen sich dort die Buchungsanfragen. „Das ging gleich richtig los“, erinnert sich die heute 24-Jährige. Denn 2015 fand an der Havel die Bundesgartenschau statt. Das Flussgebiet westlich von Berlin gehört zu den wichtigsten Zielen des Spezialveranstalters. Zahlreiche Gartenfreunde wollten die fünf Austragungsorte per Rad erkunden.

Wenn im Oktober die Kataloge erscheinen, beginnt bei der Landpartie die Buchungssaison. Dann beraten Hattendorf und ihre Kolleginnen vor allem Endkunden und Reisebüros, geben Buchungen ein, belegen Hotelkontingente, schreiben Rechnungen oder kalkulieren Preise für individuelle Anfragen.

Seit Ende April sind jetzt zahlreiche Urlauber schon auf dem Rad oder zu Fuß unterwegs und wollen betreut sein. „Sechs Wochen vor Abreise machen wir die Reiseunterlagen für die Kunden fertig“, erklärt Hattendorf. Dann werden auch die Reiseleiter mit Infos zu ihren Gruppen versorgt. Taxifahrer und Transporteure erhalten Listen, welche Gepäckstücke wann zu welchem Hotel zu chauffieren sind. Für die individuell reisenden Kunden macht Hattendorf ein umfangreiches Set mit Toureninfos fertig.

Die fünf Kundenbetreuer bei der Landpartie haben unterschiedliche Aufgaben. Hattendorf ist für individuelle und geführte Touren in Deutschland zuständig, ihre Kolleginnen organisieren alles rund um Osteuropa, Skandinavien, die Benelux-Staaten oder Portugal.

In der Reisesaison übernehmen sie im wöchentlichen Wechsel das „Notfall-Handy“. Hierüber ist der Veranstalter täglich bis 20 Uhr erreichbar. Landet ein Koffer am falschen Flughafen oder hat ein Individualreisender eine Fahrradpanne, kommen auch am Wochenende Anrufe rein. Dann gilt es, den Urlaubern schnell zu helfen.

Insgesamt hat der Spezialveranstalter 17 Mitarbeiter und 45 Reiseleiter. Rund 600 Fahrräder und zusätzlich 100 E-Bikes befinden sich im Einsatz. Die werden den Winter über in der eigenen Werkstatt in Form gebracht oder ausgetauscht; all das muss organisiert werden.

Vor ihrem jetzigen Job absolvierte Hattendorf ihre Ausbildung zur Tourismuskauffrau bei einem Skireisen-Veranstalter. Neben dem Kontakt mit unterschiedlichen Kunden lernte sie auch die Organisation im Hintergrund kennen. „Es ist ein schönes Gefühl, dafür zu sorgen, dass alles klappt“, sagt Hattendorf.

Bei der Berufswahl hatte die Touristikerin die Branche ursprünglich gar nicht auf dem Schirm. „Eigentlich wollte ich nach dem Fachabitur immer Polizistin werden“, sagt Hattendorf. Doch die Möglichkeiten in der Touristik ließen sie umschwenken. „Eine sehr gute Entscheidung“, freut sie sich heute über ihre abwechslungsreichen Aufgaben.

Jürgen Baltes

Tolle Jobs in der Touristik Ob Veranstalter, Airline, Destination oder Reiseversicherer: Überall in der Touristik können Reiseverkäufer Karriere machen. Alle 36 in der Serie bisher erschienenen Berufsporträts findet man unter www.touristik-aktuell.de/service/.