Berufe in der Touristik

Teil 38 – Stellvertretende Hoteldirektorin: Simona Pasqualin

Simona Pasqualin liebt auch die unerwarteten Herausforderungen

Simona Pasqualin liebt auch die unerwarteten Herausforderungen. Foto: Mövenpick

Ein echtes „Mövenpick-Kind“ sei sie – das sagt Simona Pasqualin von sich selbst. Ihr gesamtes bisheriges Berufsleben hat die heute 41-Jährige bei dem Schweizer Hotelunternehmen verbracht, lange Zeit davon in Stuttgart. Dort begann sie 1995 ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau. Später war sie in Rom und Paris, bevor sie an den Standort am Stuttgarter Flughafen zurückkehrte. Dieses Haus wurde 2011 geschlossen, nebenan wurde ein neues eröffnet. „Das waren spannende Jahre“, bilanziert Pasqualin. Etwa als es für die Neueröffnung auf einen Schlag 120 Mitarbeiter zu rekrutieren galt. Zudem musste die gelebte Philosophie des etablierten Hauses in den Neubau „infiltriert“ werden – eine Aufgabe, deren Gelingen an unzähligen Details hängt. Und wie gibt man ein Hotel ab? „Nicht viel anders als ein Privathaus“, sagt Pasqualin. „Man räumt es aus, übergibt den Schlüssel, nimmt seine Jacke und geht.“ Wenn Pasqualin von ihrem Arbeitstalltag berichtet, wird schnell klar: Kein Tag gleicht dem anderen. Natürlich gibt es feste Strukturen, etwa die wöchentlichen Meetings oder das Erstellen des jährlichen Businessplans. Abseits der Routine warten fast täglich neue Herausforderungen. Mal muss die stellvertretende Hotelchefin zwecks Preisverhandlungen einen Firmenkunden besuchen, mal einen VIP-Gast persönlich empfangen, dann vielleicht kurzfristig einen hohen Krankenstand beim Personal ausgleichen. Oder – wie neulich mal ‧wieder – die kurzfristige Anfrage einer Airline bewältigen, die wegen eines Flugausfalls alle verfügbaren Zimmer gebucht hat. „Wenn dann 50 oder 100 Gäste gleichzeitig ankommen, herrscht Alarm“, sagt die Managerin. In aller Eile müssen Zimmer gerichtet, Check-in und Restaurant hochgefahren werden. Genau diese Abwechslung genießt Pasqualin. Vor allem die vielen Begegnungen, nicht zuletzt mit bekannten Politikern oder Stars. Die führt sie dann persönlich durchs Hotel, was „oft überraschend nett“ sei. Der Job erfordere allerdings bestimmte Charaktereigenschaften. „Wer im Hotel arbeitet, sollte kommunikativ und extrovertiert sein, den unterschiedlichsten Menschen offen begegnen können und ihnen „das Gefühl geben, nach Hause zu kommen“.                                                                                                     Jürgen Baltes

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